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Deutsches Krebsforschungszentrum auf der Hannover Messe

Thema: "Identifizierung von krebserzeugenden Substanzen und ihrer Wirkung”

Nr. 10 | 15.04.1997 | von (MPL)

Vom 14. bis 19. April 1997 stellt das Deutsche Krebsforschungszentrum auf dem Stand der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren in der Halle 18 zwei neue Konzepte zur Darstellung von Erbgutschädigungen und zur Messung genschädigender Wirkungen bei menschlichen Zellen sowie deren Reparaturfähigkeit vor.

Mit einem neuen Prüfverfahren, das in der Abteilung "Wechselwirkungen von Karzinogenen mit biologischen Makromolekülen” des Deutschen Krebsforschungszentrums entwickelt wurde, können genschädigende, krebsauslösende Wirkungen in menschlichen Zellen erfaßt und quantitativ bestimmt werden. Gleichzeitig werden Erkenntnisse über die DNS-Reparaturfähigkeit der menschlichen Zelle gewonnen. Die auf der Hannover Messe vorgestellte Methode standardisiert bisher aufwendige Schritte und verkürzt langwierige Messungen, so daß die DNS-Reparaturfähigkeit menschlicher Zellen als Bestimmungsgröße für die menschliche Gefährdung gegenüber genschädigenden Substanzen zugänglich und nutzbar gemacht werden kann. Für die zukünftige Praxis bedeutet dies, daß Belastungen des Menschen durch nachgewiesene und potentiell krebserzeugende Substanzen, schneller festgestellt werden können, aber auch die individuelle Fähigkeit eines Menschen, mit einer erbgutschädigenden Substanz durch eigene DNS-Reparaturmechanismen fertigzuwerden. Ein praktischer Einsatz ist in der Industrie zur verbesserten Überwachung belasteter Arbeitsplätze, aber auch beim Umweltschutz bei der Testung von Luftschadstoffen in Innen- und Außenbereichen denkbar.

Substanzen, die das Erbgut schädigen, können Krebs auslösen. Wissenschaftler der Abteilung " Tumorvirologie” haben ein neues Testverfahren entwickelt, mit dem qualitativ nachgewiesen werden kann, ob eine Substanz Brüche in den DNS-Fäden verursacht. Das neue Verfahren ist gegenüber herkömmlichen Tests einfach in der Durchführung und sehr empfindlich. Einsatzmöglichkeiten gäbe es bei Firmen und Behörden im Bereich Umweltschutz, bei der Entwicklung von Medikamenten, Nahrungsmittelzusätzen, Konservierungsstoffen und Reinigungsmitteln.

Wissenschaftler beider Abteilungen stellen die Resultate ihrer Arbeit auf der Hannover Messe 1997 vor.

Halle 18 (EG.), Stand E/12, Hannover Messe 1997 Standtelefon: 0511/8943767 oder 8947661

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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