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Deutsch-amerikanischer Austausch in der Krebsinformation intensiviert

Dr. Annelies Schleich-Stipendium in Kooperation mit Lilly Deutschland/USA begründet

Nr. 09 | 02.04.1997 | von (Sta)

In wenigen Tagen wird Dr. Regine Hagmann, Mitarbeiterin des telefonischen Krebsinformationsdienstes für den Bürger im Deutschen Krebsforschungszentrum, in die USA aufbrechen, um mit dem neu begründeten Annelies Schleich-Stipendium für vier Wochen die Arbeitsweisen, Grundsätze, Struktur und Inhalte des amerikanischen Krebsinformationsdienstes näher kennenzulernen, der - geführt vom Nationalen Krebsforschungsinstitut (National Cancer Institute, NCI) - in über zwanzig Bundesstaaten Regionalbüros unterhält.

Das Stipendium ist nach der 1990 verstorbenen Dr. Annelies Schleich benannt, die im Deutschen Krebsforschungszentrum die Abteilung Invasion und Metastasierung leitete und geschäftsführende Direktorin des früheren Institutes für Zellforschung war. Sie war an der Etablierung neuer Wege in der Erforschung der Bildung von Tochtergeschwülsten entscheidend beteiligt, bis heute einer der wichtigsten und schwierigsten Bereiche der Krebsbekämpfung. Dr. Schleich hatte - nachdem sie in den Ruhestand getreten war - den Krebsinformationsdienst vom ersten Tag seines Arbeitsbeginns an mit ihrem vielfältigen Wissen als Ärztin und Krebsforscherin im Telefondienst unterstützt.

Die in der Krebsforschung engagierte Pharma-Firma Lilly Deutschland hat im Rahmen ihres Konzepts, Partnerschaften im Bereich der Onkologie einzugehen, die Unterstützung des Dr. Annelies Schleich-Stipendiums übernommen. Das Stipendium wird - für erst einmal drei Jahre - jährlich an einen Mitarbeiter des deutschen Krebsinformationsdienstes und an einen Mitarbeiter des amerikanischen Krebsinformationsdienstes mit dem Ziel vergeben, die internationale Vermittlung des aktuellen Wissens in der Krebsforschung und Krebsbekämpfung zu fördern und insbesondere durch einen Austausch an Erfahrungen zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Information der breiten Öffentlichkeit beizutragen.

Dr. Hagmann ist Ärztin und arbeitet seit drei Jahren im Krebsinformationsdienst am Telefon. Sie beantwortet Fragen zu allen Bereichen der Krebsbekämpfung, angefangen von der Krebsverhütung, Krebsfrüherkennung, den Standards der Krebstherapie, bis zu experimentellen Methoden, sogenannten alternativen Methoden, Nachsorge und Schwerpunkte in der Krebsforschung.

Dr. Hagmann beginnt ihren Aufenthalt in den USA in Miami mit der Teilnahme an der jährlichen Konferenz aller Krebsinformationsdienstbüros der USA, die sich mit der zukünftigen Entwicklung des Dienstes in Amerika befaßt.

Die amerikanische Stipendiatin Jo Ann Dewing Ward von der University of Texas, Director of the Public Education Office im Krebsinformationsdienst des Staates Texas, wird im September in Heidelberg eintreffen und an der "Konferenz der Europäischen Krebsinformationsdienste" vom 7.-9. September im Deutschen Krebsforschungszentrum teilnehmen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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