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Gentechnik, Ethik und Gesellschaft

Nr. 03 | 10.02.1997 | von (ne)

Die Debatte über Gentechnik bleibt kontrovers. Ob gentechnisch veränderte Sojabohnen oder genetische Diagnostik beim Menschen - Meinungsverschiedenheiten bei der Beurteilung möglicher Risiken, ethischer Probleme und sozialer Folgen werden in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Streitfragen dieser Technik und Konzepte zum gesellschaftlichen Umgang mit ihr werden in dem soeben erschienen Buch "Gentechnik, Ethik und Gesellschaft”* thematisiert. Die Beiträge entstammen größtenteils Vorträgen, die im Sommersemester 1995 im Rahmen der Vortragsreihe "Gentechnik und Ethik” im Deutschen Krebsforschungszentrum gehalten wurden. Die Veranstaltung wurde vom Arbeitskreis "Biowissenschaften und Ethik des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Zentrums für Molekulare Biologie” unter der Leitung von Marcus Elstner, Thorsten Braun und Markus Schwab initiiert. Die provokativen Debatten E.-L. Winnackers ("Wieviel Gentechnik brauchen wir?”), B. Müller-Hills ("Bedenkenwswertes zum Human Genome Project”) und R. Kolleks("Strategien zum Umgang mit Unsicherheit in der Gentechnik”) finden sich zusammen mit den Überlegungen G. Wolffs ("Ethische Aspekte genetischer Diagnostik und Beratung”) und K. Bayertz' ("Zur Stuktur des moralischen Diskurses über die Gentechnologie”) im ersten Teil des Buches wieder. Ergänzt wurde dieser um einen Beitrag von E. Beck-Gernsheim ("Wer heilt, hat Recht?”). Im zweiten Teil werden Diskursverfahren zum gesellschaftlichen Umgang mit Technik vorgestellt. D. Garbe erläutert das Projekt "Biotechnologie/Gentechnik - eine Chance für neue Industrien?” der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg. In der ersten Phase dieses Projekts wurde das Potential der modernen Biotechnologie/Gentechnik für den Standort Baden-Württemberg untersucht. In der zweiten Phase wurden "Betroffene” - Interessengruppen, Verbände, Wissenschaft und Industrie sowie die Bürger des Landes - in die Entscheidungsfindung eingebunden. Sie diskutierten Fragen wie "Neuartige Lebensmittel - wie soll die Vermarktung reguliert werden?”. Garbe stellt die Ergebnisse dieser Werkstattgespräche und Bürgerforen vor. Beiträge zum Verhältnis von Technik und Politik (N. Gottschalk und M. Elstner), über Verständigungsprobleme in der Medizin (B. Gill) sowie über die Rolle der Ethikzentren und Beratergruppen (D. Mieth) und zum Spannungsverhältnis von institutioneller und individueller Verantwortungswahrnehmung (C. Hubig) wurden in den zweiten Teil neu aufgenommen. *Marcus Elstner (Hrsg.): Gentechnik, Ethik und Gesellschaft Heidelberg, Springer Verlag 1997. 259 Seiten, 88 Mark

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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