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Dr. Emil-Salzer-Preis 1996 geht an den Münchner Virologen Wolfgang Hammerschmidt

Nr. 02 | 20.01.1997 | von (Hoh)

Für die experimentelle Aufklärung des molekularen Mechanismus der durch das Epstein-Barr Virus ausgelösten Veränderungen an Zellen des Immunsystems erhält Privatdozent Dr. med. vet. Wolfgang Hammerschmidt, Institut für Klinische Molekularbiologie und Tumorgenetik des GSF - Forschungszentrums München, den Dr. Emil-Salzer-Preis für Krebsforschung des Landes Baden-Württemberg 1996. Die Auszeichung umfaßt einen Geldpreis in Höhe von DM 20.000 und die Übergabe eines "Wanderringes”. Wolfgang Hammerschmidt wird für seine grundlegenden Untersuchungen zum Epstein-Barr-Virus ausgezeichnet. Dieses Virus steht mit dem Burkitt-Lymphom in Zusammenhang, einer unter anderem im tropischen Afrika und in Asien bei Kindern und Jugendlichen vorkommenden Krebserkrankung, die meist im Gesicht oder am Hals auftritt. Hammerschmidt konnte zeigen, welche Veränderungen das Virus am Immunsystem bewirkt und wie sich in der Folge eine Tumorentwicklung vollziehen kann. Seit 1970 wird der Dr. Emil-Salzer-Preis zum zehnten Mal vergeben. Das Deutsche Krebsforschungszentrum verleiht ihn im Auftrag des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Er geht zurück auf seinen gleichnamigen Stifter, den Reutlinger Arzt, Wissenschaftler und engagierten Bürger Emil Salzer, der sich neben seiner praktischen Tätigkeit als niedergelassener Arzt auch mit Forschungen unter anderem zu Tuberkulose und Krebs beschäftigte. Er starb im Jahr 1963 im Alter von 81 Jahren. Seinen Nachlaß überließ er dem Land Baden-Württemberg mit der Auflage, die Erträge zur Förderung der "chemisch-physikalisch-biologischen Krebsforschung” einzusetzen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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