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Wegweisende Forschungsergebnisse zu Papillomviren und Krebs

Professor Harald zur Hausen erhält die Jacob Henle-Medaille in Göttingen

Nr. 01 | 13.01.1997 | von (arn)

Am 24. Januar 1997 wird an Professor Harald zur Hausen, wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, in der Medizinischen Fakultät der Georg-August-Universität zu Göttingen die Jacob Henle-Medaille verliehen. Die Universität zeichnet damit die bahnbrechenden Forschungsergebnisse zur Hausens aus, die wesentliche Zusammenhänge zwischen PapillomvirusInfektionen und Krebsentstehung aufzeigen. Heute sind fast 80 Typen von Humanen Papillomviren (HPV) bekannt, von denen viele in dem von zur Hausen gegründeten Referenzzentrum für humanpathogene Viren im Deutschen Krebsforschungszentrum klassifiziert werden konnten. Einige Typen von Papillomviren verursachen nur harmlose Warzen, andere dagegen können über jahrzehntelange "stille" Infektionen zu Krebs führen. Zur Hausen und seine Mitarbeiter isolierten und charakterisierten die Virustypen HPV 16 und HPV 18, die als Hauptverursacher von Gebärmutterhalskrebs gelten. Unter anderem sind die Virusgene E6 und E7 für die Entartung einer infizierten Zelle zur Krebszelle verantwortlich. Aufgrund dieser Erkenntnisse wird an einem Impfstoff gearbeitet, der zum Ziel hat, die Krebserkrankung zu verhindern. Die Henle-Medaille, verbunden mit einer Vorlesung, wird seit 1986 einmal im Jahr vergeben für "herausragende medizinisch relevante wissenschaftliche Leistungen". Für die Vorlesung stellt die SmithKline-Beecham-Stiftung 1000 Mark zur Verfügung. Benannt ist die Medaille nach Friedrich Gustav Jacob Henle (1809 bis 1885), der in Göttingen 33 Jahre lang als Anatom und Physiologe tätig war.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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