Aurelio Teleman ist "EMBO Young Investigator"
Die „European Molecular Biology Organization" (EMBO) hat zum elften Mal die 21 vielversprechendsten jungen Nachwuchswissenschaftler in ganz Europa gewählt. Dazu zählt dieses Jahr auch Dr. Aurelio Teleman, der im Deutschen Krebsforschungszentrum die Helmholtz-Nachwuchsgruppe Krebs- und stoffwechselassoziierte Signaltransduktion leitet. Mit der begehrten Auszeichnung ist sowohl wissenschaftliche als auch finanzielle Unterstützung verbunden, die den Nachwuchsforschern beim Aufbau ihrer wissenschaftlichen Karriere helfen soll. So erhalten die Young Investigators jährlich über drei Jahre 15.000 Euro und werden zu Management-Trainingskursen oder zu Veranstaltungen geladen, bei denen sie wichtige internationale Kontakte knüpfen können.
Aurelio Telemann untersucht im Deutschen Krebsforschungszentrum, wie Zellen Netzwerke von Proteinen, sogenannte Signalkaskaden, nutzen, um sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Im Zentrum seiner Forschung stehen Signalwege, die für das Zellwachstum und den Zellstoffwechsel regeln. Da für das Zellwachstum ein großer Anteil der Stoffwechselenergie benötigt wird, müssen diese beiden Prozesse koordiniert ablaufen. Aus medizinischer Sicht sind diese Signalwege äußerst relevant, da hier auftretende Fehler zu Krebs oder Stoffwechselerkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes führen können. So ist beispielsweise die Aktivität des Insulin-Signalwegs in etwa 80 Prozent aller Krebserkrankungen signifikant erhöht.
Da die genannten Signalwege grundlegende zelluläre Prozesse kontrollieren, sind sowohl die molekularen Komponenten als auch die physiologischen Effekte von der Fruchtfliege bis zum Menschen sehr ähnlich. Daher kann Telemann die Fruchtfliege Drosophila als Studienobjekt nutzen und hierbei die umfangreichen genetischen Werkzeuge nutzen, die für diesen Organismus zur Verfügung stehen. An genetisch veränderten Fliegen untersuchen er und sein Team, wie sich etwa die Entwicklung der Tiere verändert, wenn in die entsprechende Signalwege eingegriffen wird. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, Stoffwechselerkrankungen besser zu verstehen.