7,5 Millionen Euro für die genetische Analyse von Prostatakrebs
Das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und die Martiniklinik Eppendorf erhalten in den kommenden fünf Jahren 7,5 Millionen Euro für die weitere Erforschung der genetischen Ursachen von Prostatakrebs. Das teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung gestern in Berlin mit.
Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, alle Fehler im Erbgut der Tumorzellen aufzulisten und mit den Gensequenzen aus gesundem Gewebe derselben Patienten zu vergleichen. Dadurch sollen solche Genmutationen entdeckt werden, die den Krebs verursachen. Ziel ist es, daraus maßgeschneiderte Therapien für die Patienten zu entwickeln. Das Projekt ist Teil des Internationalen Krebsgenom-Konsortiums (ICGC). Dieser Forschungsverbund erfasst weltweit die charakteristischen Erbgutveränderungen der etwa 50 wichtigsten Krebserkrankungen. Bisher sind über 20 Staaten an dem Vorhaben beteiligt.
"Wir setzen große Hoffnung darauf, mit dem ICGC-Projekt neue Möglichkeiten für die Diagnose und für neue Therapieansätze von Prostatakrebs zu finden", erklärt Dr. Holger Sültmann vom Deutschen Krebsforschungszentrum, der Koordinator und Sprecher des Verbundes. Zweiter Koordinator des Projekts ist Professor Dr. Guido Sauter, der Chefpathologe des Universitätsklinikums Eppendorf.
Der Prostatakrebs ist mit 64 000 neuen Erkrankungen pro Jahr der häufigste Tumor bei Männern. 15 000 Männer sterben pro Jahr daran.
Koordiniert vom Deutschen Krebsforschungszentrum analysieren Wissenschaftler aus Heidelberg, Düsseldorf und Berlin bereits seit Januar dieses Jahres das Erbgut kindlicher Hirntumoren.