Todeskuss für die Zelle
Professor Dr. Peter Krammer aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum erhält für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet des programmierten Zelltods, der Apoptose, die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille 2011/2012.
Peter Krammer ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet des programmierten Zelltods (Apoptose), insbesondere bei Tumorerkrankungen. Ziel seiner Arbeiten ist es, das Tumorwachstum zu hemmen, indem er in den Krebszellen Apoptose auslöst. Durch seine Arbeiten hat sich Krammer einen international herausragenden Ruf erworben.
Die Apoptose ist die häufigste Form des natürlichen Zelltods im Organismus. Zellen, die ihre Aufgabe erfüllt haben, im Laufe der Embryonalentwicklung überflüssig geworden sind oder Fehler im Erbgut aufweisen, werden beseitigt. Versagt dieser Schutzmechanismus, gibt es „zu viel“ oder „zu wenig“ programmiertes Zellsterben, entstehen Krankheiten. Zu wenig Apoptose ist ein zentrales Problem zum Beispiel bei Krebs- und Autoimmunerkrankungen, zu viel bei Schlaganfall oder AIDS. Peter Krammers Arbeiten gelten als Schlüssel zum Verständnis der Signalwege, die den Zelltod-Mechanismus kontrollieren. Dabei hat er neue Ansätze zur Behandlung von Krankheiten entwickelt, bei denen die Regulation der Apoptose gestört ist.
Die Medaille wird zusammen mit dem Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis 2011/2012, der sich an junge Mediziner in der Krebsforschung richtet, am Montag, 16. Januar 2012, in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) verliehen. Der Forschungspreis geht dieses Jahr an Professor Dr. Lars Zendler von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Beide Auszeichnungen wurden 1972 von der Deutschen Hypothekenbank gestiftet und zählen zu den ältesten in Deutschland. Unter den bisherigen Trägern der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille sind zahlreiche herausragende Forscher, so etwa der Nobelpreisträger für Medizin, Professor Dr. Harald zur Hausen, der die Auszeichnung 2006/2007 erhielt.