Jahresempfang 2012 ein Publikumserfolg
Am Donnerstag, dem 16. Februar 2012, lud der Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums zum Jahresempfang. Akustisch umrahmt vom Streicherduo "The Twiolins" aus Mannheim erlebten die mehr als 300 Gäste einen kurzweiligen Abend. Höhepunkt war die Rede des Bundespräsidenten a. D. Roman Herzog.
Zunächst zog Vorstandsvorsitzender Professor Otmar Wiestler eine Bilanz der vergangenen zwölf Monate: Neben zahlreichen Neuberufungen ans Haus, erfolgreichen Begutachtungen ganzer Forschungsschwerpunkte, sowie neuen nationalen und internationalen Kooperationen hob Wiestler insbesondere zwei klinische Studien hervor: Zum einen startete vergangenen Herbst eine Studie zur Virustherapie von besonders bösartige Hirntumoren, den Glioblastomen. Im DKFZ entwickelte die Abteilung von Prof. Jean Rommelaere seit vielen Jahren diese Idee. Die Viren vermehren sich ausschließlich in Krebszellen und zerstören diese, gesunde Zellen bleiben dagegen unbehelligt. Auch bei der zweiten klinischen Studie wird eine Entwicklung aus dem DKFZ gegen Glioblastome erprobt: Ein Molekül, dass sich speziell an die Krebszellen im Gehirn heftet und dadurch deren Wachstum drosselt, basiert auf Arbeiten von Professor Peter Krammer, die ihre Anfänge vor rund 20 Jahren nahmen. "Das zeigt, dass wir von der Grundlagenforschung zum Einsatz beim Patienten einen langen Atem brauchen", betonte Wiestler. " Vor allem die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum, aber auch Partnerschaften mit der Privatwirtschaft ermöglichen es uns, innovative Konzepte in die Anwendung zu bringen."
In seinem anschließenden Festvortrag "Föderalismus – Idee und Wirklichkeit" legte der Bundespräsident a. D. und Mitglied des Advisory Council des DKFZ Roman Herzog zunächst seine Überlegungen dar, "...was den Vorstand des DKFZ wohl dazu gebracht habe, mir dieses Thema vorzuschlagen". Er wolle Föderalismus nicht in Bausch und Bogen verdammen, sondern habe bereits auf der Universität gelernt, dass ein Gesetz nicht unter dem Aspekt zu sehen sei, was es verbiete, sondern vor allem darunter, was es mir erlaubt. So ähnlich halte Herzog es auch mit dem Föderalismus.
Die rund 350 Gäste aus Wissenschaft, Politik, Medien und Wirtschaft zeigten sich beeindruckt, dass es nach Dr. Michael Endres, dem langjährigen Vorstand der Deutschen Bank im Jahr 2010 sowie Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder 2011, dem DKFZ mit Roman Herzog bereits zum dritten Mal gelungen war, einen prominenten Gastredner für seinen Jahresempfang zu gewinnen.