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Reaktorrückbau erfolgreich abgeschlossen

Nr. 31 | 28.04.2006 | von (JR)

Seit 1966 besaß das Deutsche Krebsforschungszentrum einen Forschungsreaktor zur Herstellung von Radionukliden für die experimentelle Onkologie und die Tumordiagnostik und -therapie. Insgesamt wurden an diesem Reaktor rund 14.000 Bestrahlungsexperimente mit etwa 40.000 bestrahlten Proben durchgeführt. In erster Linie diente der Reaktor den Forschungszwecken des Krebsforschungszentrums, darüber hinaus wurden auch Bestrahlungen für Forschungseinrichtungen der Universität Heidelberg, der Max-Planck-Gesellschaft und für Kooperationspartner in der Industrie durchgeführt. Ende 1999 wurde der Reaktor nach 33-jähriger Betriebszeit abgeschaltet.

Die Stilllegung eines solchen Kernreaktors erfordert eine hoch spezialisierte Technik und eine komplexe Logistik. Während der gesamten Abbau- und Entsorgungsmaßnahmen muss durch strikte Sicherheitsvorkehrungen gewährleistet sein, dass es nicht zu einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umgebung kommt. Im Sommer 2001 wurden die Brennelemente entnommen und in die USA zurückgeführt. Ab Dezember 2002 wurde der Rückbau der nun brennstofffreien Anlage geplant und ab September 2004 in mehreren Stufen umgesetzt. Die Demontagearbeiten waren bereits im September 2005 abgeschlossen, die letzten Freigabemessungen werden in diesen Tagen beendet sein. Die gesamte Stilllegungsphase verlief reibungslos und ohne Zwischenfälle.

Um die erfolgreiche Stilllegung zu würdigen, trafen sich am Donnerstag, dem 27. April 2006, Vertreter des Bundesforschungsministeriums, des Umweltministeriums Baden-Württemberg, des TÜVs Baden-Württemberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Als Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit der Entsorgung einer kerntechnischen Anlage pflanzten Dr. Josef Puchta, Administrativ-kaufmännischer Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, MinR Dr. Klaus Komorowski, Referatsleiter Stilllegung, Rückbau und Entsorgung kerntechnischer Versuchsanlagen, Bundesministerium für Bildung und Forschung, und Dipl.-Ing. Barbara Jünger, Leiterin der Reaktoranlage, vor dem Krebsforschungszentrum ein Rosenbäumchen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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