Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Zucker
Zucker ist ein Sammelbegriff für Mono- und Oligosaccharide, süß schmeckende Kohlenhydrate. Zucker im engeren Sinne bezeichnet handelsüblichen Rohr- und Rübenzucker. Zucker kommt von Natur aus in allen Pflanzen und Tieren vor und dient als Energiequelle sowie zur Erzeugung anderer biologisch wichtiger Moleküle.
Ernährungsphysiologisch enthält Zucker nur Kohlenhydrate, aber keine Vitamine und Mineralstoffe. Somit ist Zucker ein reiner Energielieferant, der die Energiedichte der Ernährung erhöht. Ein hoher Zuckerkonsum fördert daher eine Mangelversorgung mit Nährstoffen sowie die Entstehung von Übergewicht. Zucker verursacht Karies, wobei die Häufigkeit des Zuckerkonsums eine entscheidende Rolle spielt. Die Weltgesundheitsorganisation und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen daher, zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke nur gelegentlich zu konsumieren.
Zucker ist auch ein wichtiger Tabakzusatzstoff, um den Geschmack, die Struktur und den Feuchtigkeitsgehalt des Tabaks zu verändern. Zucker, der natürlicherweise im Tabak enthalten ist, kann bis zu 20 Prozent des Gesamtgewichts des Tabaks entsprechen. Der Anteil Zucker, der dem Tabak als Zusatzstoff zugefügt wird, kann bis zu vier Prozent des Gesamtgewichts des Tabaks einer Zigarette ausmachen. Damit ist Zucker einer der vorherrschenden Zusatzstoffe im Tabak. Der meiste Zucker wird beim Rauchen der Zigarette verbrannt, wobei verschiedene gesundheitsschädliche Verbindungen entstehen: Beispielsweise reizen die Aldehyde Acrolein und 2-Furfural den Rachen und Formaldehyd ist krebserzeugend. Acetaldehyd ist möglicherweise krebserzeugend und kann die suchterzeugende Wirkung von Zigaretten verstärken. Die Zugabe von Zucker zu Tabakprodukten und der süße Karamellgeschmack, der bei der Verbrennung des Zuckers entsteht, überdecken den bitteren Tabakgeschmack und machen so Tabakprodukte attraktiver.