Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Tabakindustriedokumente
Die Tabakindustriedokumente sind ehemals unzugängliche und zum Teil streng vertrauliche Geschäftspapiere führender Tabakkonzerne und tabakindustrienaher Organisationen, die infolge mehrerer amerikanischer Gerichtsverfahren Ende der 1990er Jahre öffentlich gemacht wurden. Sie gewähren Einblick in die Strategien und das Wissen der Tabakindustrie um die Gefährlichkeit ihrer Produkte. Die Veröffentlichung der ehemals internen Tabakindustriedokumente im Jahr 1998 spielte beim Master Settlement Agreement (MSA) eine entscheidende Rolle.
Die Dokumente umfassen Unterlagen folgender Konzerne und Organisationen: American Tobacco Company, British American Tobacco Company, Brown & Williamson Tobacco Corporation, Lorrilard Tobacco Company, Philip Morris Incorporated, R.J. Reynolds Tobacco Company, Liggett Group Incorporated, The Council for Tobacco Research und The Tobacco Institute.
Seit dem Jahr 1998, in dem rund sechs Millionen Dokumente veröffentlicht wurden, ist die Tabakindustrie verpflichtet, ihre Dokumente fortlaufend öffentlich zugänglich zu machen. Die meisten davon können heute im Internet in verschiedenen Archiven abgerufen werden. Eines dieser Archive ist beispielsweise Truth Tobacco Industry Documents (ehemals Legacy Tobacco Documents Library) der University of California San Francisco (UCSF). Diese Sammlung umfasst mittlerweile etwa 14 Millionen Dokumente.