Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Parodontitis
Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontium). Oft geht sie mit einer krankhaften Veränderung des gesamten Zahnhalteapparats einher und kann zum Zahnverlust führen: Während der chronischen Entzündung des Zahnfleisches entstehen tiefe Taschen zwischen Zahnfleisch und Zahn. Gleichzeitig geht die aus Parodontalligament und Knochen bestehende Befestigung des Zahnes zunehmend verloren (Attachmentverlust). Schließlich kann sich der Zahn so stark lockern, dass er ausfällt.
Die Ursache einer Parodontitis sind meist Bakterien, die sich im Zahnbelag (Plaque) befinden und zahlreiche Stoffwechselprodukte und Enzyme bilden, die das Bindegewebe und den Knochen, die gemeinsam den Zahn im Kiefer befestigen, zerstören. Außerdem schädigen diese Substanzen die Immunzellen, die die Bakterien bekämpfen können, und setzen eine entzündliche Immunreaktion in Gang, die wiederum den Abbau von Knochen und Bindegewebe vorantreibt.
Seltener kann eine Parodontitis durch Viren hervorgerufen werden oder durch mechanische, chemische oder thermische Verletzung sowie infolge von Strahlenbelastung entstehen.
Raucher haben verglichen mit Nichtrauchern, je nachdem, wieviel sie rauchen, eine bis zu 15 Mal so hohe Wahrscheinlichkeit, an Parodontitis zu erkranken, wie Nichtraucher. Wenn sie erkrankt sind, sprechen sie deutlich schlechter auf eine Behandlung an und verlieren infolge der Erkrankung häufiger Zähne als Nichtraucher.