Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Mentholzigaretten
Mentholzigaretten sind Zigaretten mit einem charakteristischen Aroma, das durch die Zugabe von Menthol erreicht wird. Das Menthol hat eine kühlende, schmerzlindernde und hustenunterdrückende Wirkung und erleichtert die Inhalation des Tabakrauchs. Um das charakteristische Aroma zu erreichen, wird Menthol dem Tabak, dem Zigarettenpapier, dem Filter und/oder dem Innenpapier der Verpackung zugesetzt.
Durchschnittlich enthalten Mentholzigaretten etwa vier Milligramm Menthol pro Gramm Tabak. In geringeren Mengen enthalten auch die meisten Nicht-Mentholzigaretten Menthol als Zusatzstoff. Es verleiht den Zigaretten jedoch kein charakteristisches Aroma. Vielmehr dient es dazu, den Rauch weicher zu machen und ihm die Schärfe zu nehmen. Dieser Effekt kommt auch bei Mentholzigaretten zum Tragen. Beim Rauchen gelangt der Großteil des Menthols unverbrannt in den Tabakrauch, eine geringe Menge verbrennt jedoch (0,5 Prozent). Dabei entstehen krebserzeugende Substanzen, die zusammen mit den anderen giftigen und krebserzeugenden Substanzen des Tabakrauchs inhaliert werden.
Studien zeigen, dass Jugendliche oftmals Mentholzigaretten als Einstiegszigarette wählen. Zudem lassen Studien vermuten, dass Mentholzigaretten den Rauchstopp erschweren können, da sie ein höheres Abhängigkeitspotenzial besitzen als Nicht-Mentholzigaretten.
Seit 2007 ist in einigen Ländern eine neue Art von Mentholzigaretten auf dem Markt, die eine Mentholkapsel im Filter enthalten. Die Kapsel kann der Raucher zu einem beliebigen Zeitpunkt zerdrücken, um das Menthol freizusetzen. Aufgrund der hohen Attraktivität für Jugendliche wurden Zigaretten mit Mentholkapseln in Deutschland nicht zum Verkauf zugelassen. In vielen anderen europäischen Ländern sind sie jedoch erhältlich. Durch die Richtlinie 2014/40/EU der Europäischen Union sind Mentholzigaretten und Zigaretten mit Mentholkapseln europaweit ab dem 20. Mai 2020 verboten.