Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Formaldehyd
Formaldehyd (Summenformel HCHO) ist ein farbloses, stechend riechendes Gas. Formaldehyd-Dämpfe sind brennbar und Gemische mit Luft sind explosionsfähig. Ab 150°C zersetzt sich Formaldehyd in Methanol und Kohlenstoffmonoxid, ab 300°C in Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff. Formaldehyd entsteht auch bei Verbrennungsprozessen (Autoabgase, Tabak).
Es hat eine desinfizierende und konservierende Wirkung und kann daher als Desinfektionsmittel verwendet werden. Weiterhin wird es in der Harz- und Kunststoffherstellung eingesetzt sowie als Klebemittel für Spanplatten und Pressholz.
Formaldehyd ist ätzend, wirkt allergisierend und reizt stark die Augen und Atemwege. Es ist beim Verschlucken giftig und wirkt mutagen. Es wurde von der Internationalen Krebsforschungsagentur (International Agency for Research on Cancer, IARC) und von der Europäischen Chemikalienagentur (European Chemicals Agency, ECHA) als krebserzeugend (Kategorie 1B) eingestuft. Der Ausschuss für Gefahrstoffe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat einen Arbeitsplatzgrenzwert von 0,3 mg/m3 [ppm] festgelegt.
Formaldehyd ist in Tabakrauch enthalten. Beim Konsum von E-Zigaretten werden geringe Mengen Formaldehyd gebildet; bei sehr hohen Verdampfungstemperaturen können allerdings Formaldehydmengen wie im Tabakrauch entstehen.