Pressemitteilungen
Darmkrebs: Subtypen auf der Spur
Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs. Deshalb wird nach biologischen Besonderheiten der Tumoren (Markern) gefahndet, die Aussagen erlauben über das voraussichtliche Ansprechen auf bestimmte Therapien und die individuelle Prognose. Ziel ist es, Darmkrebs-Subtypen zu identifizieren, um diese dann maßgeschneidert behandeln zu können. Zwei aussagekräftige Marker sind Mikrosatelliteninstabilität (MSI) und tumorinfiltrierende Lymphozyten (TIL). Wie Forschende am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zeigen konnten, ist es sinnvoll, die beiden Marker miteinander zu kombinieren.
Prostatakrebs-Früherkennung: Bei niedrigem Basis-PSA sind längere Screening-Intervalle sicher
Eine Prostatakrebs-Screeningstrategie zu entwerfen, die das Problem der Überdiagnostik deutlich reduziert, ist das Ziel der PROBASE-Studie. Basierend auf PROBASE-Daten ermittelten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nun: Männer, die im Alter von 45 Jahren einen Niedrig-Risiko PSA-Wert von weniger als 1,5 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) aufweisen, erkranken in den folgenden fünf Jahre äußerst selten an Prostatakrebs (9 von 14.248) und benötigen in diesem Zeitraum Zeit keine erneute PSA-Bestimmung, sofern sie keine Beschwerden haben.
Hella Bühler-Preis für Ana Banito
Für ihre herausragenden Forschungen zur Biologie von Weichteilsarkomen, einer besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen vorkommenden Tumorart, erhält Ana Banito den Hella Bühler-Preis – verbunden mit einem Preisgeld von 100.000 Euro. Die von der Universität Heidelberg vergebene Auszeichnung wendet sich an junge Forscherinnen und Forscher am Wissenschaftsstandort Heidelberg, die bereits durch herausragende wissenschaftliche Qualität in der Krebsforschung auf sich aufmerksam gemacht haben. Ana Banito ist Nachwuchsgruppenleiterin am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ). Die Preisverleihung findet am 16. Mai 2024 statt. Die Rektorin der Ruperto Carola, Frauke Melchior, wird den Preis überreichen.
UV-Strahlung auch hinter Glas gefährlich?
Alle Jahre wieder zieht es in der warmen Jahreszeit viele Familien mit dem Auto in den Urlaub. Dass ultraviolette (UV-)Strahlen ein Risiko für Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs darstellen, ist vielen bekannt. Aber schützen Autoscheiben ausreichend vor der gefährlichen Strahlung? Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums klärt auf.
Neue Viren im Visier
Urplötzlich sind sie da und können – wie das Coronavirus SARS-CoV-2 – große Epidemien auslösen: Viren, die niemand auf dem Schirm hatte. Sie sind nicht wirklich neu, aber sie haben sich genetisch verändert. Vor allem der Austausch von genetischem Material zwischen unterschiedlichen Virusarten kann dazu führen, dass plötzlich bedrohliche Erreger mit deutlich veränderten Eigenschaften entstehen. Das legen aktuelle genetische Analysen eines internationalen Forscherteams nahe. Federführend bei der großangelegten Untersuchung waren Virologinnen und Virologen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Zirkulierende Tumorzellen eröffnen detaillierte Einblicke in die Krebsheterogenität
Ein verbessertes Verfahren zur Isolierung zirkulierender Tumorzellen ebnet den Weg für maßgeschneiderte Therapien in der personalisierten Onkologie: Wissenschaftlerinnen vom DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim* zeigen in einer aktuellen Studie, dass es möglich ist, über eine Anreicherungstechnik von Blutzellen (diagnostische Leukapherese) ausreichend zirkulierende Tumorzellen zu gewinnen, um den Tumor und dessen Heterogenität umfassend analysieren zu können.
Das DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim ist eine Partnerschaft von Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ), Universitätsklinikum Mannheim und Medizinischer Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. Es wird von der Hector Stiftung II großzügig gefördert.
Intervallfasten schützt vor Leberentzündung und Leberkrebs / Wirkstoff ahmt Fasten-Effekt teilweise nach
Eine Fettlebererkrankung zieht oft eine chronische Leberentzündung nach sich und kann sogar zu Leberkrebs führen. Intervallfasten nach dem 5:2-Schema kann diese Entwicklung aufhalten, zeigen nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Universität Tübingen an Mäusen*. Bei bereits bestehender Leberentzündung reduziert das Fastenregime die Entstehung von Leberkrebs. Die Forschenden identifizierten in Leberzellen zwei verantwortliche Proteine, die gemeinsam für den schützenden Fasteneffekt verantwortlich sind. Ein bereits als Medikament zugelassener Wirkstoff kann diesen Effekt teilweise nachahmen.
Arbeiten auf Probe trotz Erwerbsminderungsrente
Viele an Krebs erkrankte Menschen in erwerbsfähigem Alter sind aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr in der Lage in Voll- oder Teilzeit zu arbeiten. In diesen Fällen greift die Erwerbsminderungsrente. Seit Anfang des Jahres steht es Rentenbeziehern offen, ihre Erwerbsfähigkeit für ein halbes Jahr auszuprobieren. Die Rente wird in dieser Zeit weiterbezahlt. Die wichtigsten Punkte der Neuregelung fasst der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums zusammen.
Neu entdeckter Mechanismus der T-Zell-Kontrolle kann Krebs-Immuntherapien beeinträchtigen
Tragen aktivierte T-Zellen ein bestimmtes Markerprotein auf ihrer Oberfläche, so werden sie von natürlichen Killerzellen (NK)-Zellen, einer weiteren Zellart des Immunsystems, in Schach gehalten. Damit verhindert der Körper vermutlich, dass zerstörerische Immunreaktionen „überschießen". Dies entdeckten Forschende vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und von der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) und zeigten: NK-Zellen können auf diese Weise auch die Wirkung von Krebstherapien mit Immun-Checkpoint Inhibitoren (ICI) beeinträchtigen und bei zellulären Immuntherapien für den raschen Rückgang von therapeutischen CAR-T-Zellen verantwortlich sein. Durch Eingriffe in diesen neu entdeckten Mechanismus lässt sich möglicherweise die Wirksamkeit von CAR-T-Zell-Therapien verbessern.
Felix-Burda Award an DKFZ-Team
Für ihre Arbeit „Novel Strategies for Optimized Colorectal Cancer Screening in Germany" wurden Thomas Heisser, Michael Hoffmeister und Hermann Brenner am 21. April bei einer Galaveranstaltung in Berlin als Preisträger des Felix Burda Award 2024 in der Kategorie „Medizin & Wissenschaft" ausgezeichnet.