Weniger Übergewicht - weniger Krebsrisiko (2023)

Weniger Übergewicht = weniger Krebsrisiko". So lautete das Motto der Nationalen Krebspräventionswoche 2023. Während Tabak- und auch Alkoholkonsum inzwischen in der Öffentlichkeit als Risikofaktoren für Krebserkrankungen bekannt sind, ist der Einfluss von Übergewicht, insbesondere das starke Übergewicht, die Adipositas, auf das Krebsrisiko weniger geläufig.

Mann in Badekleidung liegt auf Badematte. Text: "Meine Badematte so: Den ganzen Tag chillen. Ich aber: Bleib du mal liegen! Ich geh lieber schwimmen."

In eigener Sache

Übergewicht erkennen - Risiken senken

Übergewicht und Krebs

Übergewicht und Adipositas fördern verschiedene Krebsarten, das ist wissenschaftlich erwiesen. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigt, dass 2018 6,9 Prozent der Krebsneuerkrankungen durch Übergewicht bedingt waren. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist für 13 Krebsarten eine Erhöhung des Erkrankungsrisikos durch sehr ausgeprägtes Übergewicht und Adipositas belegt:

Übergewicht und Adipositas spielen nicht bei allen Krebsarten die gleiche Rolle. Etwa 40 Prozent der Nierenzelltumoren und mehr als 40 Prozent der Adenokarzinome der Speiseröhre sind durch Adipositas bedingt, bei Brust- oder Darmkrebs liegt dieser Anteil bei etwa 15 bis 20 Prozent. Wie stark das jeweilige Krebsrisiko durch Übergewicht erhöht ist, hängt auch von Alter und Geschlecht ab. Die Daten der Forscher:innen zeigen außerdem: Je stärker die Fettleibigkeit ausgeprägt ist, desto stärker steigt das Krebsrisiko.

Krebs kann viele Ursachen haben

Krebs lässt sich meist nicht auf einen einzelnen Faktor wie zum Beispiel starkes Übergewicht zurückführen: Häufig wirken verschiedene Faktoren zusammen – und Krebs kann auch zufällig entstehen. Daher können auch Menschen, die ein gesundes Körpergewicht haben, an Krebs erkranken. Ihr persönliches Risiko ist aber niedriger als bei Menschen mit starkem Übergewicht.

Was erklärt den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krebs?

Forderungen an die Politik

Die Nationale Krebspräventionswoche als gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Deutschen Krebsgesellschaft macht auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam. Expert:innen schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden könnten.

Um dieses Potenzial zu heben, bedarf es auch Veränderungen, die durch politische Entscheidungsträger getroffen werden müssen.

Grafik mit vier politischen Forderungen: Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für übergewichtsfördernde Lebensmittel, höhere Besteuerung für stark zucker-, fett- oder salzhaltige Nahrungsmittel, keine Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse, verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnungen und ausgewogene Ernährungsangebote an Schulen. Politische Forderungen der drei Organisationen
Politische Forderungen der drei Organisationen

Für die diesjährige Aktionswoche zum Krebsrisikofaktor Übergewicht fordern die drei Organisationen:

  • Umsetzung des im Koalitionsvertrags beschlossenen Verbots von an Kinder gerichtete Werbung für übergewichtsfördernde Lebensmittel
  • „Gesunde Mehrwertsteuer": Eine höhere Besteuerung für stark zucker-, fett- oder salzhaltige Nahrungsmittel sowie keine Mehrwertsteuer auf Gemüse und Obst
  • Ausgewogene Ernährungsangebote an Schulen
  • Eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung

Pressemitteilung zur Nationalen Krebspräventionswoche 2023

Formular

Formulardaten werden geladen ...