Passivrauchen und gesundheitliche Folgen
Passivrauchen bezeichnet das unfreiwillige Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft. In die Umgebungsluft gelangt der Tabakrauch zum einen durch das Wiederausatmen des Hauptstromrauchs beim aktiven Rauchen, zum anderen durch das Glühen des Tabaks zwischen den Zügen, dem sogenannten Nebenstromrauch. Letzterer macht beim Passivrauchen den Hauptteil der Tabakrauchbelastung aus.
In seiner Zusammensetzung unterscheidet sich der Tabakrauch beim Passivrauchen nicht vom Tabakrauch, der beim aktiven Rauchen inhaliert wird. Er enthält giftige Substanzen wie zum Beispiel Ammoniak, Stickstoffoxide und Schwefeloxid, die die Augen und oberen Atemwege reizen, und krebserzeugende Substanzen wie zum Beispiel die organischen Verbindungen Benzol und Vinylchlorid sowie die anorganischen Verbindungen Arsen, Cadmium, Chrom und das radioaktive Isotop Polonium-210. Viele der giftigen und krebserzeugenden Substanzen sind im Nebenstromrauch deutlich höher konzentriert als im Hauptstromrauch. Die Folge sind zahlreiche, zum Teil schwere Erkrankungen durch
Passivrauchen.
So erhöht Passivrauchen das Risiko für Lungenkrebs und sehr wahrscheinlich auch für Brustkrebs bei jungen Frauen sowie Krebs der Nasenhöhle und der Nasennebenhöhlen. Zudem belastet es das Herz-Kreislaufsystem und erhöht das Schlaganfallrisiko um schätzungsweise 20 bis 30 Prozent. Darüber hinaus nimmt die Anfälligkeit für Infekte zu. Außerdem verursacht oder verschlechtert Passivrauchen Atemwegserkrankungen und kann Kopfschmerzen und Schwindelanfälle auslösen.
Kinder sind durch Passivrauchen besonders gefährdet, da sie eine höhere Atemfrequenz und ein weniger effizientes Entgiftungssystem als Erwachsene haben. Wenn ihre Eltern rauchen, leiden sie vermehrt unter Mittelohrentzündungen und Atemwegserkrankungen
wie Bronchitis und Lungenentzündung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Passivrauchen bei Kindern auch Asthma auslösen kann. Bei Kindern, die bereits Asthma haben, verschlimmert Passivrauchen die Symptome. Bei Säuglingen beeinträchtigt Passivrauchen die Lungenfunktion nachhaltig und kann zum plötzlichen Kindstod führen. Passivrauchen in der Schwangerschaft kann das Geburtsgewicht des Neugeborenen verringern und eine Frühgeburt auslösen.
Zur weiteren Vertiefung dienen die nachstehend aufgeführten Veröffentlichungen des Deutschen Krebsforschungszentrums, die als PDF-Datei heruntergeladen werden können.
Veröffentlichungen des Deutschen Krebsforschungszentrums
- Tabakatlas Deutschland 2020 (Einzelseiten) (PDF | 47,51 MB)
- Tabakatlas Deutschland 2020 (Doppelseiten) (PDF | 45,68 MB)
- Gesundheitsgefährdung von Kindern durch Tabakrauch im Auto (2018) (PDF | 192,22 KB)
- Tabakatlas Deutschland 2015 (PDF | 43,91 MB)
- Pötschke-Langer M (2014): Passivrauchen: Sechs Jahre Nichtraucherschutzgesetze und ihre Folgen. Der Radiologe 2014 (online veröffentlicht am 25. Januar 2014, im Druck) DOI 10.1007/s00117-013-2582-6, Springer Verlag 2014
- Nichtraucherschutz wirkt – eine Bestandsaufnahme der internationalen und der deutschen Erfahrungen (2010) (PDF | 2,35 MB)
- Schutz der Familie vor Tabakrauch (2010) (PDF | 3,58 MB)
- Frauen und Rauchen in Deutschland (2008) (PDF | 1,77 MB)
- Rauchende Kinder und Jugendliche in Deutschland - leichter Einstieg, schwerer Ausstieg (2008) (PDF | 4,51 MB)
- Gesundheitsschäden durch Rauchen und Passivrauchen (2008) (PDF | 294,48 KB)
- Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Krebserkrankungen (2008) (PDF | 94,13 KB)
- Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems (2008) (PDF | 966,89 KB)
- Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Atemwegs- und Lungenerkrankungen (2008) (PDF | 109,60 KB)
- Rauchen und Passivrauchen verursachen Typ 2 Diabetes (2008) (PDF | 69,98 KB)
- Erhöhtes Gesundheitsrisiko für Beschäftigte in der Gastronomie durch Passivrauch am Arbeitsplatz (2007) (PDF | 1,99 MB)
- Erhöhtes Lungenkrebsrisiko für Nichtraucher durch Tabakrauchbelastung am Arbeitsplatz (2007) (PDF | 149,67 KB)
- Hohe Konzentrationen von giftigen und krebserzeugenden Stoffen durch Tabakrauchbelastung in deutschen Gastronomiebetrieben (2007) (PDF | 182,58 KB)
- Passivrauchen - ein unterschätztes Gesundheitsrisiko (2005) (PDF | 2,97 MB)
- Passivrauchende Kinder in Deutschland – frühe Schädigungen für ein ganzes Leben (2003) (PDF | 364,63 KB)