Günther Schütz Symposium: Erinnerung an einen herausragenden Wissenschaftler
Mit einem wissenschaftlichen Symposium ehrt das Deutsche Krebsforschungszentrum Günther Schütz, einen großen Wissenschaftler und hoch angesehen ehemaligen Kollegen, der vor zwei Jahren im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Günther Schütz hat mit seiner Forschung Lehrbuchwissen neu geschrieben. Seine ehemaligen Mitarbeiter, wissenschaftlichen Weggefährten und seine Familie gedenken mit dem Symposium am 19. und 20. Mai einer herausragenden Forscherpersönlichkeit.
Aus Europa, den USA und sogar aus Saudi-Arabien, China und Australien reisen sie an oder schalten sich virtuell zu: Ehemalige Mitarbeiter und enge Kooperationspartner von Günther Schütz kommen am 19. und 20. Mai im DKFZ zu einem wissenschaftlichen Austausch zusammen. Zahlreiche ehemalige Doktoranden oder Postdocs aus seinem Labor besetzen heute weltweit renommierte Lehrstühle und Positionen in der Industrie. Bei der Tagung geben sie Einblicke in ihre aktuellen Arbeiten und verdeutlichen damit den immensen Einfluss, den Günther Schütz' Forschung für ein breites Spektrum der Lebenswissenschaften hat.
„Weltweit können nur wenige Wissenschaftler eine vergleichbare Forschungs- und Publikationsleistung vorweisen wie Günther Schütz", sagt Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des DKFZ. „Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass das DKFZ einen exzellenten wissenschaftlichen Ruf aufbauen und verfestigen konnte."
Von 1980 bis 2008 hat Günther Schütz im DKFZ die Abteilung „Molekularbiologie der Zelle I" geleitet. Mit Erreichen des Ruhestandsalters übernahm er 2008 eine Helmholtz-Seniorprofessur, die er bis Ende 2015 innehatte. Günther Schütz' Forschung drehte sich während seiner gesamten Laufbahn um die eine Frage: Wie steuern Steroidhormone und ihre Rezeptoren die Aktivität von Genen und wie nehmen sie damit Einfluss auf die Entwicklung von Organismen? Auf diesem Gebiet galt er als eine der international führenden Größen.
Viele von Günther Schütz' Forschungsergebnissen haben heute bereits Einzug gehalten in die Lehrbücher der molekularen Zellbiologie: Schütz und seine Kollegen erforschten die molekularen Grundlagen des Lernens und Erinnerns, der Drogenabhängigkeit oder um Schlüsselmoleküle, die für die Entstehung von Hirntumoren verantwortlich sind.
Während seiner 50-jährigen Tätigkeit in der Wissenschaft war Günther Schütz ein begeisterter und begeisternder akademischer Lehrer und Mentor für mehr als eine Generation junger Wissenschaftler. Er engagierte sich als großzügiger Förderer begabter Mitarbeiter: Junge Talente auf ihrem Weg in die wissenschaftliche Selbstständigkeit zu begleiten und zu unterstützen, war für ihn Verpflichtung und Freude zugleich. In Anerkennung seines inspirierenden Mentorings hat die Familie Schütz mit Unterstützung ehemaliger Mitarbeiter, Kollegen und Freunde beschlossen, einen "Günther-Schütz-Preis" ins Leben zu rufen. Der mit 3.000,00 Euro dotierte Preis wird ab 2023 jährlich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom DKFZ oder von der Universität Heidelberg verliehen, die sich auf dem Gebiet der Biomedizin und der molekularen Grundlagenforschung durch herausragende Publikationen hervorgetan haben. Die jährliche Preisverleihung soll in Zukunft großzügig von der Chica und Heinz Schaller Stiftung unterstützt werden, die sich ebenfalls der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Biomedizin in Heidelberg verschrieben hat.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.