Nationale Dekade gegen Krebs
Starke Krebsforschung, schneller Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis, verbesserte Prävention und Früherkennung: Mit der Nationalen Dekade gegen Krebs möchte das Bundesforschungsministerium Kräfte im Kampf gegen Tumorerkrankungen bündeln. Michael Baumann, der Vorstandvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums, ist Ko-Vorsitzender des Expertenkreises, der die Handlungsempfehlungen für die Nationale Dekade erarbeitet.
Tumorerkrankungen sind bundesweit nach Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Um das zu ändern, möchte die Bundesregierung die Krebsprävention und -forschung stärken. Das Bundesforschungsministerium startet dafür am 30. Januar 2019 gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium und weiteren Partnern die „Nationale Dekade gegen Krebs". Auf Einladung von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek trafen sich Ende November 2018 Mitglieder des Strategiekreises der Dekade zu ersten Gesprächen in Berlin. Mit vereinten Kräften aus Wissenschaft, Gesundheitswesen, Politik und Gesellschaft wollen sie dem Krebs den Kampf ansagen.
Gemeinsames Ziel ist es, möglichst viele Krebsneuerkrankungen zu verhindern und die Früherkennung zu verbessern. Zudem möchte das Bundesforschungsministerium den Transfer von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis beschleunigen. Denn oftmals dauert es mehrere Jahre bis vielversprechende Therapien bei den Patientinnen und Patienten ankommen. Diesen soll durch die „Dekade" ein besseres Leben ermöglicht werden. Dafür stoßen die Partner Weiterentwicklungen in der Krebsforschung an und bündeln und stärken erfolgreiche Aktivitäten.
Die Mitglieder des Strategiekreises sind:
Vorsitz: Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung
Ko-Vorsitz: Prof. Dr. med. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)
Prof. Dr. med. Michael Hallek, Geschäftsführender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO)
Prof. em. Wolfgang Hiddemann, bis Ende 2017 langjähriger Direktor der Medizinischen Klinik III am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT)
Dr. Christa Maar, Geschäftsführender Vorstand der Felix Burda Stiftung, Mitglied des Kuratoriums des DKFZ
Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe (DKH)
Prof. Dr. med. Olaf Ortmann, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)
Renate Pfeifer, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen (BAG SELBSTHILFE); Projektleiterin im Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche e.V
Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband)
Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kunst des Landes Schleswig-Holstein
Prof. Dr. med. Wolfgang Knauf, Vorsitzender des Berufsverbands der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO)
Prof. Dr. Julia Carolin Stingl, Vizepräsidentin, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Dr. med. Özlem Türeci, Vorstand BioNTech AG
Sabine Weiss, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.