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Deutscher Krebspreis geht an den Heidelberger Neuropathologen Professor Dr. Andreas von Deimling

Nr. 08c | 24.02.2016

Tumoren aufs Molekül genau diagnostizieren für eine individuell abgestimmte Krebstherapie: Der Mediziner erhält die Auszeichnung am 25. Februar 2016 beim Deutschen Krebskongress in Berlin für seine wegweisenden translationalen Forschungsarbeiten.

Andreas von Deimling
© dkfz.de

Dank seiner Forschungsergebnisse können bestimmte Gehirntumoren inzwischen sehr präzise bestimmt und in Folge besser behandelt werden. Für diese wegweisende wissenschaftliche Leistung hat Professor Dr. Andreas von Deimling, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Neuropathologie am Universitätsklinikum Heidelberg sowie Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Neuropathologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), nun den Deutschen Krebspreis in der Sparte „Translationale Forschung“ erhalten, also für die erfolgreiche Umsetzung experimenteller Forschungsergebnisse in die klinische Praxis. Der Deutsche Krebspreis, gestiftet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der deutschen Krebsmedizin.

Gemeinsam mit seinem Team und Kooperationspartnern am Universitätsklinikum und dem DKFZ entwickelt von Deimling neue Methoden, um molekulare Auffälligkeiten an Krebszellen sicher zu erkennen und für eine differenzierte Diagnose zu nutzen. Für die Therapie können minimale Abweichungen z.B. an Proteinen einen bedeutenden Unterschied machen. „Mit Hilfe der klassischen Methoden der bisher üblichen Beurteilung von Gewebeproben lassen sich die verschiedenen Arten und Untergruppen von Tumoren teilweise nur sehr unscharf gegeneinander abgrenzen. Von dieser Einteilung hängt aber die weitere Therapie ab“, so der Preisträger. „Für einzelne Tumoren haben wir bereits Tests etabliert, die genauere Auskunft geben können.“

Antikörper erkennt Abweichung in einzelnem Proteinbaustein

Das Team um Professor von Deimling entwickelte einen speziellen Antikörper, ein künstlich hergestelltes Protein des Immunsystems, der passgenau an ein bei bestimmten Hirntumoren charakteristisch verändertes Tumoreiweiß bindet. Dieses Eiweiß, das Enzym IDH1 (Isocitrat Dehydrogenase), ist bei nahezu allen Astrozytomen und Oligodendrogliomen, Unterformen der bisher unheilbaren Gliome, mutiert. Meistens ist ein einziger Baustein an derselben Stelle ausgetauscht. Mit bisher verfügbaren Färbemethoden für Gewebeproben ließen sich normales und krebstypisch mutiertes IDH1 nicht unterschieden, doch der hochspezifische Antikörper erkennt die minimale Abweichung R132H: Er bindet nur dann an IDH1, wenn genau diese Veränderung vorliegt. Das Originaleiweiß aus gesunden Körperzellen erkennt der Antikörper nicht. Mit seiner Hilfe lassen sich die beiden Tumorarten anhand von Gewebeproben zweifelsfrei diagnostizieren und von anderen Gehirntumorarten abgrenzen. Dies hat zu zahlreichen Veränderungen in der WHO-Klassifikation von Gehirntumoren geführt. Der patentierte Antikörper wird inzwischen weltweit routinemäßig in der Hirntumordiagnostik eingesetzt. Die neue Diagnosemethode ebnete zudem den Weg für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Hirntumoren, der derzeit in einer klinischen Studie geprüft wird.

Auch für das Protein BRAF, das Wachstumssignale in der Zelle steuert, stellte von Deimling mit seinen Kooperationspartnern einen hochspezifischen Antikörper her. BRAF ist bei den meisten Melanomen, Schilddrüsen- und Darmtumoren verändert; zu 90 Prozent ist, wie bei IDH1, ein einzelner Eiweißbaustein an derselben Stelle (V600E) ausgetauscht. Der neue Antikörper markiert diese Mutation zuverlässig und zeigt damit ohne aufwändige Gen-Analyse an, welche Tumoren mit einem neuen Krebsmedikament behandelt werden können. Das wirkt nur dann, wenn die Tumoren genau diese BRAF-V600E Mutation aufweisen. Wie schon bei den Hirntumoren verbessert auch hier das neue Diagnoseverfahren die Therapie.

Neues Projekt: Testverfahren für epigenetische Veränderungen am Erbgut

Aktuell arbeiten die Wissenschaftler um von Deimling und seine Kollegen am DKFZ an einem neuen Diagnosesystem, das sich auf chemische Veränderungen des Erbguts in den Krebszellen, die sogenannte DNS-Methylierung, stützt. „Damit können wir in Zukunft besser erkennen, aus welchem Zelltyp des Gehirns ein Tumor ursprünglich hervorgegangen ist“, so der Neuropathologe. „Das ist häufig in den stark veränderten Krebszellen nicht mehr klar zu bestimmen, für die Therapie aber wichtig zu wissen.“

Professor Dr. Andreas von Deimling ist seit 2007 am Universitätsklinikum Heidelberg und dem DKFZ tätig. Seine klinisch-wissenschaftliche Ausbildung absolvierte er im Universitätsspital Zürich, an der Harvard University, Boston, und an den medizinischen Einrichtungen der Universität Bonn. 1998 folgte die Berufung als Direktor des Instituts für Neuropathologie an die Charité Berlin. Zum Wechsel nach Heidelberg bewogen von Deimling vor allem das hervorragende wissenschaftliche Umfeld und die intensive Zusammenarbeit mit dem DKFZ und den Klinikern im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT).

Der Deutsche Krebspreis wird jährlich zu gleichen Teilen für hervorragende Arbeiten in der experimentellen Grundlagenforschung, in der translationalen Forschung und in der Tumordiagnostik und -behandlung verliehen. Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert. In diesem Jahr teilen sich Professor Dr. Stefan Bielack, Klinikum Stuttgart, Olgahospital, und Professor Dr. Anja Mehnert, Universitätsklinikum Leipzig, die Auszeichnung in der Sparte „Klinische Forschung“. Der experimentelle Teil des Krebspreises geht an Ass.-Professor Dr. Johannes Zuber, Research Institute of Molecular Pathology, Wien. Der Preis wird auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin verliehen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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