Die „Web of Science Group“ des US-amerikanischen Unternehmens Clarivate veröffentlicht jährlich eine Rangliste der weltweit meistzitierten Wissenschaftler in 20 verschiedenen Fachgebieten, die alle Naturwissenschaften, Medizin sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften umfassen, sowie in der Kategorie „Cross Fields“.
Weltweit 7125 Forschende zählen 2023 zum führenden ersten Prozent der meistzitierten Fachleute ihres jeweiligen Gebiets. Unter den 336 Platzierten aus deutschen Institutionen sind dieses Jahr zwölf Wissenschaftler vertreten, die im DKFZ forschen – als Leiter von wissenschaftlichen Abteilungen oder von Brückeneinheiten mit der universitären Medizin.
Die Top-Platzierten 2023 sind:
- Ralf Bartenschlager (DKFZ und Universitätsklinikum Heidelberg, UKHD) hat mit seinen bahnbrechenden Forschungsergebnissen zum Hepatitis C Virus den Weg geebnet, um wirksame Medikamente gegen den gefährlichen Erreger zu entwickeln.
- Der Epidemiologe Hermann Brenner (DKFZ und NCT Heidelberg) gilt als führender Experte für die Bewertung von Krebspräventionsmaßnahmen.
- Eran Elinav ist Experte für die gesundheitlichen Auswirkungen des Darm-Mikrobioms. Er arbeitet am Weizmann Institut in Israel und leitet eine Forschungsabteilung am DKFZ, die sich mit dem Einfluss des Mikrobioms auf die Krebsentstehung befasst. Elinav zählt zu den nur rund sechs Prozent der Platzierten, die es in zwei Fachgebieten zugleich (Immunologie sowie Molekularbiologie und Genetik) unter die Highly Cited Researchers geschafft haben.
- Andreas von Deimling ist international bekannt für die Entwicklung diagnostischer Antikörper, mit denen sich krebsspezifische Mutationen nachweisen lassen und die weltweit zur besseren Beurteilung von Hirntumoren eingesetzt werden. Er leitet eine Klin. Kooperationseinheit des DKFZ und des UKHD.
- Der Nuklearmediziner Uwe Haberkorn, ebenfalls Leiter einer Klin. Kooperationseinheit des DKFZ und des UKHD, etabliert neue nuklearmedizinische Verfahren auf der Basis von Peptiden und Antikörpern.
- Mathias Heikenwälder (DKFZ und Universität Tübingen) erforscht, wie chronische Entzündungen Krebs entstehen lassen und wie diese Prozesse aufgehalten werden können.
- Der Onkologe Dirk Jäger (DKFZ, NCT Heidelberg, UKHD) analysiert mit seiner Forschungsabteilung die gegen den Krebs gerichteten Immunreaktionen und will dieses Wissen für die Entwicklung neuer Immuntherapien einsetzen.
- Stefan Pfister, DKFZ, Hopp-Kindertumorzentrum „KiTZ“ und UKHD, zählt zu den weltweit renommiertesten Spezialisten für die Molekulargenetik kindlicher Hirntumoren.
- Der Neurologe Michael Platten leitet eine Klinische Kooperationseinheit des DKFZ und der Universitätsmedizin Mannheim. Er entwickelt Immuntherapien gegen Hirntumoren.
- Der Onkologe Andreas Schneeweiß (NCT Heidelberg und DKFZ) untersucht molekulare Tumorprofile, um Brustkrebspatientinnen besser zu behandelt.
- Oliver Stegle (DKFZ und EMBL) entwickelt Verfahren für die Auswertung von Hochdurchsatzdaten. Ein Schwerpunkt sind hierbei Methoden, um Erbgutvariationen in einzelnen Zellen zu studieren.
- Der Neurologe Wolfgang Wick erforscht molekulare Ansatzpunkte für mögliche zielgerichtete Therapien gegen Hirntumoren. Er leitet eine Klin. Kooperationseinheit des DKFZ und des UKHD.
Für die aktuelle Liste berücksichtigte Clarivate die Autoren aller wissenschaftlichen Publikationen, die zwischen 2012 und 2022 erschienen sind, und die Ende 2022 zu dem einen Prozent der meistzitierten Fachaufsätze zählten („highly cited papers“).
Je nach Größe des Fachgebiets erfordert es eine unterschiedliche Anzahl an Zitierungen, um zum obersten Prozent zu zählen. Die meisten der platzierten Forscherinnen und Forscher kommen aus US-amerikanischen Institutionen (37,5 %), gefolgt von China (17,9 %), Großbritannien (8,1 %) und Deutschland (4,7%).