„Die Krebsforschung befindet sich derzeit in einer spannenden und dynamischen Phase, niemals zuvor konnten so viele Forschungsergebnisse so schnell in klinische Anwendungen übersetzt werden“, sagt Professor Otmar Wiestler, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), bei der Begrüßung des Ministers. „Voraussetzung dafür, dass wir Verbesserungen für den Patienten erreichen, ist eine enge Kooperation von exzellenter Krebsforschung und Krebsmedizin. Mit der Gründung des NCT haben wir dafür vor zehn Jahren eine Institution mit deutschlandweitem Vorbildcharakter ins Leben gerufen, die auch neue Maßstäbe in der Versorgung von Krebspatienten setzt.“
Dr. Susanne Weg-Remers, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes, erläuterte, wie wichtig neutrale und unabhängige Information für die Betroffenen ist. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Krebskranke und ihre Angehörigen mit guten Informationsangeboten zu unterstützen, ist ein wichtiges Ziel des Nationalen Krebsplans. Mit dem Krebsinformationsdienst wurde ein umfassendes patientenorientiertes Informationsangebot rund um das Thema Krebs geschaffen.“
Professor Olaf Witt informierte den Gesundheitsminister über ein geplantes Vorhaben, das für viele krebskranke Kinder eine zweite Chance bedeuten kann: Im INFORM-Projekt wollen Ärzte und Wissenschaftler bundesweit bei allen Kindern mit Krebsrückfällen nach einem Medikament suchen, das genau zu ihrem Tumor passt. Die Grundlage dafür ist eine umfassende Analyse der veränderten Erbinformation des Tumors zum Zeitpunkt des Rückfalls.
Im Anschluss traf der Bundesminister im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) mit Mitgliedern des Direktoriums und mit Professor Guido Adler, dem Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, zusammen. Die NCT-Direktoren Professor Christof von Kalle, Professor Dirk Jäger, Professor Cornelia Ulrich und Professor Wolfgang Wick diskutierten mit dem Bundesgesundheitsminister über die Chancen, die die personalisierte Medizin für Krebspatienten eröffnet: Auf der Basis der molekularen Erbgutanalyse soll im NCT jedem Patienten eine individuell maßgeschneiderte Behandlung angeboten werden.
Zum Ende seines Besuchs resümierte Bundesgesundheitsminister Gröhe: „Dank DKFZ und NCT gehört Heidelberg zu den international führenden Standorten für Krebsforschung und Krebsmedizin. Es ist gut, dass dieses Modell im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung nun auf sieben weitere Standorte in Deutschland übertragen wird.“