KOLOSSAL

Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist derzeit die effektivste Methode, um Polypen und Darmkrebs im Frühstadium zu erkennen und zu behandeln. Sie ist seit Oktober 2002 Bestandteil des deutschen Programms zur Darmkrebsfrüherkennung und kann von Versicherten ab 50 Jahren in Anspruch genommen werden.
Im Rahmen der Qualitätssicherung und zur weiteren Optimierung der Früherkennungs-Koloskopie führte das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) von 2005-2019 in enger Kooperation mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland, der Gesundheitsberichterstattung Saarland sowie der Saarländischen Ärzteschaft Saarland-weit die KolosSal-Studie mit über 19.000 Teilnehmern durch.
Ziel der Studie
Das Ziel der KolosSal-Studie ist die wissenschaftliche Bewertung der Darmkrebsvorsorge. Mit Hilfe dieser Langzeitstudie können wichtige Erkenntnisse für eine weitere Verbesserung der Früherkennung von Darmkrebs abgeleitet werden. Die KolosSal-Studie soll insbesondere zur Beantwortung der folgenden Fragen beitragen:
- Wie stark wird die Darmkrebsinzidenz durch die Früherkennungs-Koloskopie (Darmspiegelung) gesenkt?
- Wie lässt sich die Wirksamkeit der Darmkrebsvorsorge in Zukunft weiter verbessern?
Studienablauf
Wie lief die Studie ab?
Die Rekrutierung für die KolosSal-Studie ist beendet. Hier finden Sie Informationen zum Ablauf und zu den Einschlusskriterien.
- Die Information über die Studie erfolgte durch eine beteiligte Praxis im Rahmen des Vorgesprächs zur Früherkennungs-Koloskopie (Darmspiegelung) oder per Post.
- Der Patient / die Patienten füllte nach Einwilligung zur Teilnahme einen kurzen Fragebogen aus.
- Die Ermittlung des Auftretens von Darmkrebs bis zu 15 Jahre nach der Früherkennungs-Koloskopie erfolgte durch das Krebsregister Saarland (keine erneute Kontaktaufnahme mit den Patienten).
Wer konnte teilnehmen?
An dieser Studie konnten alle Personen teilnehmen,
- die eine Früherkennungs-Koloskopie durchführen ließen,
- ihren Wohnsitz im Saarland hatten,
- mindestens 55 Jahre alt* waren (keine obere Altersgrenze) und
- keine frühere Darmkrebserkrankung hatten.
*zum Zeitpunkt der Studie wurde die Früherkennungs-Koloskopie ab 55 Jahren angeboten
Studienleitung
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Prof. Dr. Michael Hoffmeister
Studienleiter
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Prof. Dr. Hermann Brenner
Ko-Studienleiter
Kooperationspartner
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
in der Bundesrepublik Deutschland
Salzufer 8
10587 Berlin
Krebsregister Saarland
PD Dr. Bernd Holleczek
Neugeländestraße 9
66117 Saarbrücken
Gemeinschaft niedergelassener endoskopisch tätiger Internisten im Saarland e.V.
Kreppstraße 5
66333 Völklingen
Zahlreiche gastroenterologische Praxen im Saarland
Publikationen
Effects of screening for colorectal cancer: Development, documentation and validation of a multistate Markov model
Heisser T, Hoffmeister M, Brenner H
Low Risk of Advanced Neoplasms for up to 20 Years After Negative Colonoscopy Result: Potential for Personalized Follow-up Screening Intervals
Heisser T, Guo F, Niedermaier T, Holleczek B, Hoffmeister M, Brenner H
Utilization and determinants of follow-up colonoscopies within 6 years after screening colonoscopy: prospective cohort study
Hoffmeister M, Holleczek B, Stock C, Zwink N, Stolz T, Stegmaier C, Brenner H
Strong associations of a healthy lifestyle with all stages of colorectal carcinogenesis: Results from a large cohort of participants of screening colonoscopy
Erben V, Carr PR, Holleczek B, Stegmaier C, Hoffmeister M, Brenner H
Dietary patterns and risk of advanced colorectal neoplasms: A large population based screening study in Germany
Erben V, Carr PR, Holeczek B, Stegmaier C, Hoffmeister M, Brenner H
Complication Rates in Colonoscopy Screening for Cancer
Zwink N, Holleczek B, Stegmaier C, Hoffmeister M, Brenner H
Meat intake and risk of colorectal polyps: results from a large population-based screening study in Germany
Carr PR, Holleczek B, Stegmaier C, Brenner H, Hoffmeister M
Development and validation of a scoring system to identify individuals at high risk for advanced colorectal neoplasms who should undergo colonoscopy screening
Tao S, Hoffmeister M, Brenner H
Male sex and smoking have a larger impact on the prevalence of colorectal neoplasia than family history of colorectal cancer
Hoffmeister M, Schmitz S, Karmrodt E, Stegmaier C, Haug U, Arndt V
Low risk of colorectal cancer and advanced adenomas more than 10 years after negative colonoscopy
Brenner H, Haug U, Arndt V, Stegmaier C, Altenhofen L, Hoffmeister M
Protection from right- and left-sided colorectal neoplasms after colonoscopy: population-based study
Brenner H, Hoffmeister M, Arndt V, Stegmaier C, Altenhofen L, Haug U