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Vereinte Stärken

Wie lässt sich das Immunsystem gezielt gegen Krebs aktivieren? Um diese zentrale Frage dreht sich die Forschung im neu gegründeten Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie, HI-TRON Mainz. Es soll sich zu einem weltweit führenden Zentrum für personalisierte Krebsimmuntherapie entwickeln.

Gemeinsam für schlagkräftige Immuntherapien: Vertreter der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Universitätsmedizin Mainz, der Helmholtz-Gemeinschaft, des TRON und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie die beiden DKFZ-Vorstände Josef Puchta (hinten, 3.v.l.) und Michael Baumann (hinten, 5.v.l.) beim Festakt zur Gründung des HI-TRON Mainz, an dem auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (vorne, 3.v.r.) und Landeswissenschaftsminister Konrad Wolf (vorne, 2.v.r.) teilnahmen.
© Jürgen Arlt/DKFZ

„Immuntherapien haben in den letzten Jahren die Behandlung einiger Krebsarten geradezu revolutioniert. Doch den teilweise spektakulären Heilungserfolgen stehen zahlreiche Patienten gegenüber, die von der Behandlung nicht profitieren. Woran das liegt und wie man hier Abhilfe schaffen kann, gehört zu den dringendsten Fragen der Krebsforschung“, sagte Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, anlässlich des Festaktes zur offiziellen Gründung des HI-TRON Mainz. Das neue Helmholtz-Institut geht aus einer strategischen Kooperation zwischen dem DKFZ und dem Forschungsinstitut für Translationale Onkologie (TRON gGmbH) an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hervor. „Im HI-TRON Mainz führen wir die international herausragende Expertise auf dem Gebiet der personalisierten Immuntherapie unserer Partner mit der translationsstarken Spitzenforschung im DKFZ zusammen. Gemeinsam wollen wir erreichen, dass in Zukunft noch mehr Patienten von der machtvollen Waffe gegen den Krebs profitieren können, die die Natur uns mitgegeben hat“, so Baumann.

Die Auswahl der Forschungsprojekte erfolgt unter dem strengen Gebot, dass der unmittelbare Wert für den Patienten oberste Priorität hat. Ein Schwerpunkt des neuen Helmholtz-Instituts ist es, personalisierte therapeutische Krebsimpfstoffe weiterzuentwickeln. Sie sollen die Immunzellen eines Patienten gezielt gegen krebsspezifische Proteinstrukturen seines individuellen Tumors scharf machen. Einer der weiteren Ansätze besteht darin, patienteneigene Immunzellen gentechnisch so zu verändern, dass sie sich spezifisch gegen ein bestimmtes Erkennungsmerkmal des Tumors richten. Schließlich soll geprüft werden, welche Kombinationen von Immuntherapien den Krebs am wirksamsten zurückdrängen können. Damit die Forschergruppen zukünftig eng zusammenarbeiten können, stellt das Land Rheinland-Pfalz 25 Millionen Euro für einen Laborneubau zur Verfügung. An der Anschubfinanzierung des HI-TRON beteiligt sich auch das DKFZ mit erheblichen Mitteln.

Ugur Sahin, Gründer und wissenschaftlicher Geschäftsführer des TRON, betonte, dass das neue Helmholtz-Institut den Forschern nicht nur die Möglichkeit gebe, wissenschaftliche Fortschritte zum Wohle des Patienten umzusetzen, es schaffe auch die Voraussetzungen, um eine international herausragende Forschungs-Plattform für Krebsimmuntherapie zu etablieren. „Auf dieser Plattform“, so Sahin, „werden Grundlagenwissenschaft, Technologieinnovationen und anwendungsorientierte Forschung transdisziplinär zusammengeführt und können sich gegenseitig befruchten.“

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