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Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

„Ich lerne noch Tag für Tag dazu.“

Nisit Khandelwal hat den Sprung vom Wissenschaftler zum Unternehmer gewagt. Im Jahr 2011 kam er als Doktorand ins DKFZ und untersuchte, wie Krebszellen der Immunantwort entkommen. Inzwischen ist er Vorstandsmitglied eines Biotech-Start-ups. Die von ihm und seinem Doktorvater Philipp Beckhove mitgegründete iOmx Therapeutics AG möchte die Ergebnisse seiner Forschung in neue Therapien für Krebspatienten überführen.

Im Normalfall entfernt das Immunsystem entartete Zellen, sobald es diese erkennt. Krebszellen können jedoch über spezielle Proteine auf ihrer Oberfläche Signale senden und dadurch die Immunzellen von einem Angriff abhalten (1). Bei einer bestimmten Form der Immuntherapie sollen deshalb Antikörper verhindern, dass die Immunzellen diese Signale erhalten, indem sie die beteiligten Proteine blockieren. Die Krebszellen werden dann getötet (2). Da dieser Ansatz bislang nur bei einer relativ kleinen Gruppe von Patienten erfolgreich ist, haben Nisit Khandelwal und seine Kollegen nach weiteren Proteinen gesucht, über die Tumorzellen das Immunsystem ausbremsen (3). Gelingt es, solche Interaktionen zu unterbinden, können zukünftig noch mehr Patienten von einer Immuntherapie profitieren.
© Bohm und Nonnen / DKFZ

Als Wissenschaftler ein eigenes Unternehmen zu führen unterscheidet sich sicher von der Arbeit in einer großen Forschungseinrichtung. Wie fühlen Sie sich in dieser Rolle?

Es ist ein unglaubliches Gefühl und bisher eine sehr positive Erfahrung. Aber es bringt auch viel persönliche Verantwortung mit sich – zum Beispiel für ein Team von sehr talentierten Leuten, die sich entschlossen haben, mit mir an einem ehrgeizigen Traum zu arbeiten. Ich muss mich nun täglich um die unterschiedlichsten Dinge kümmern: Angefangen von der wissenschaftlichen Planung über organisatorische Entscheidungen, patentrechtliche Fragen bis hin zu personalbezogenen Themen. Das ist natürlich etwas völlig anderes als meine bisherige Arbeit an einem Forschungszentrum wie dem DKFZ.

Warum haben Sie sich damals entschieden, am DKFZ zu promovieren?

Ich hatte damals die Chance, mich an einigen der besten europäischen Krebsforschungsinstitute vorzustellen, darunter auch am DKFZ. Nach diesen Interviews war schnell klar, dass das DKFZ aus verschiedenen Gründen die erste Wahl für mein PhD-Studium sein würde. Vor allem hat mich der Aufbau des Graduiertenprogramms sehr angesprochen und nun, nachdem ich es abgeschlossen habe, kann ich sicher sagen, dass es das beste ist, das man sich als Doktorand wünschen kann. Ein sehr wichtiger und entscheidender Faktor war natürlich auch mein Doktorvater Philipp Beckhove, in dessen Abteilung ich gearbeitet habe. Heidelberg als Stadt mit ihrem internationalen studentischen Flair und war ebenfalls ausschlaggebend. Hier konnte ich Leute aus allen Teilen der Welt kennenlernen und einige Freundschaften fürs ganze Leben knüpfen.

Was hat Sie am Thema Immunologie fasziniert?

Das menschliche Immunsystem ist eine sehr komplexe Angelegenheit, und komplexe Dinge begeistern mich einfach. Es ist unglaublich, wie unser Immunsystem alle passenden Werkzeuge entwickelt hat, um Krebs zu bekämpfen, und wie gleichzeitig Tumoren wiederum Abwehrkräfte entwickelt haben, um diesem Angriff zu entkommen. Die Interaktion der beiden Kräfte und unser wissenschaftliches Bestreben, das Gleichgewicht zu Gunsten des Immunsystems zu verschieben, ist das, was mich fasziniert.

Wann haben Sie gedacht, dass Ihre Geschäftsidee erfolgreich und ein eigenes Unternehmen das Richtige für Sie sein könnte?

Ich muss sagen, dass mit der Gründung von iOmx alles ziemlich schnell ging. Mit Fortschreiten meiner Forschung wurde immer klarer, dass wir unser Verfahren weiterentwickeln und ausbauen mussten, um unsere bisherigen Erkenntnisse über neuartige therapeutische Ziele in praktikable Behandlungsmöglichkeiten für Patienten zu übersetzen. Dazu brauchten wir eine solide Finanzierung und mussten uns breiter aufstellen, als wir es bis dahin im Forschungslabor tun konnten. Ein Start-up-Unternehmen war der nächste logische Schritt. Die enge Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Technologietransfer des DKFZ war eine großartige Unterstützung dabei, unsere Forschung in geschütztes geistiges Eigentum zu verwandeln – der Baustein für iOmx.

Im vergangenen Jahr konnten Sie 40 Millionen Euro an Investitionen zur Finanzierung Ihres Unternehmens einwerben. Was bedeutet das für Ihre Arbeit?

Es ist ein enormer Vertrauensbeweis und eine großartige Anerkennung für all die harte Arbeit und Innovationskraft, die unsere Gruppe insgesamt in dieses Forschungsprojekt gesteckt hat. Es eröffnet uns erstmals die Möglichkeit, unsere Erkenntnisse von der Grundlagenforschung in die konkrete Entwicklung von Wirkstoffen zu übertragen. Als Forscher ist dies die größtmögliche Erfüllung.

Was würden Sie anderen jungen Wissenschaftlern raten, die sich mit dem Gedanken tragen, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Eigentlich lerne ich auf dieser Reise immer noch Tag für Tag in einer exponentiellen Steigerungsrate dazu. Ich verfüge also noch nicht über viel Weisheit, die ich teilen könnte. Aber eine entscheidende Sache, die ich bei der Gründung meines eigenen Unternehmens beherzigt habe, war, zu vertrauen und keine Angst zu haben, wenn es darum ging, meinen Forscherdrang auf die nächste Stufe zu heben. Man muss den Mut haben zu springen, um zu lernen, wie man fliegt!

Das Interview führte // Nicole Schuster

Zur Person

© privat

Nisit Khandelwal absolvierte seinen Bachelor-Abschluss in Biotechnologie am Vellore Institute of Technology in Indien, seinen Master- Abschluss in Biomedical Sciences an der University of Edinburgh in Großbritannien. 2011 kam er als Stipendiat der „Helmholtz International Graduate School for Cancer“ ans DKFZ, wo er 2014 promovierte. Anschließend arbeitete er in der Abteilung von Philipp Beckhove an einem gemeinsamen Forschungsprojekt zwischen DKFZ und Bayer HealthCare. Seit 2016 ist Nisit Khandelwal als Vorstandsmitglied für die Forschung des DKFZ Spin-offs iOmx Therapeutics mit Sitz in Martinsried verantwortlich.

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