Vier Fragen an Christa Maar
Frau Maar, warum setzt sich die Felix Burda Stiftung so für die Darmkrebsvorsorge ein?
Mein Sohn Felix starb vor 15 Jahren im Alter von 33 Jahren an Darmkrebs. Es war sein erklärter Wunsch, dass die Stiftung seinen Namen tragen und sich dafür einsetzen sollte, dass anderen Menschen sein Schicksal erspart bleibt. Und das ist, was die Felix Burda Stiftung seit dieser Zeit tut.
Viele Deutsche nehmen das Angebot aber nicht wahr, weil sie Angst vor einer Darmspiegelung haben, wie wollen Sie diese Menschen erreichen?
Es gibt diese diffusen Ängste vor dieser Untersuchung. Allerdings ist die Koloskopie tatsächlich eine effektive, schmerzfreie und risikoarme Untersuchung. Darüber hinaus lässt sich Darmkrebs durch Vorsorge tatsächlich verhindern. Und diese Chance haben mehr als sechs Millionen Anspruchsberechtigte bereits wahrgenommen. Ab Herbst 2017 werden die Versicherten übrigens persönlich zur Darmkrebsvorsorge eingeladen und können wählen zwischen der Koloskopie und dem neuen immunchemischen Stuhltest. Das ist ein wichtiger Schritt, der bisher gefehlt hat. Durch die persönliche Ansprache und Einladung der Versicherten wird die Bereitschaft zur Teilnahme sicher deutlich zunehmen.
Hat sich seit der Gründung der Stiftung vor 15 Jahren die Wahrnehmung von Darmkrebs in der Gesellschaft verändert?
Allerdings! Als wir 2001 anfingen, war das ein absolutes Tabuthema. Heute spricht man ganz offen darüber. Kaum einer scheut sich mehr zu sagen, dass er gerade eine Koloskopie gemacht hat. Waren es 2001 nicht mehr als 20% der Bevölkerung, die zumindest schon einmal etwas von Darmkrebsvorsorge gehört haben, so ist dieser Anteil heute auf über 80% angewachsen.
Das Motto Ihrer diesjährigen Kampagne lautet: „Ausreden können tödlich sein!" Nehmen Sie trotz vollem Terminkalender selbst alle Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen wahr?
Selbstverständlich! Ich wäre schon ziemlich blöd, wenn ich das nicht tun würde.