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Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Ein Zeichen setzen

Cedric und Mareile durchlebten schon als Jugendliche eine Krebserkrankung. Seit zwei Jahren verkaufen die beiden über ihren Onlineshop Armbänder, die das Motto „FCKCNCR“, eine Kurzform von „Fuck Cancer“, tragen. Damit schaffen sie nicht nur Aufmerksamkeit, sondern unterstützen auch die Krebsforschung im DKFZ.

© DKFZ/ Mariel Radlwimmer

Sie haben schon sehr viel bewegt mit Ihrer Aktion. Wie kamen Sie auf die Idee?

CEDRIC: Ein Freund hat mich inspiriert, der in Amerika mal ein ähnliches Armband gesehen hatte. Unsere ersten Armbänder haben Freunde und Bekannte gekauft. Wer mal von den Bändern gehört oder eines bei uns gesehen hatte, fragte nach: „Was ist das? Hast du noch so eines für mich?“ Dann haben wir mal fünf Armbänder im Monat verkauft oder auch mal einen Monat gar nichts. Die nächsten Armbänder habe ich dann über ein Kleinanzeigen-Portal im Internet verkauft. Vor etwa zwei Jahren hatten wir die Idee mit dem Onlineshop. Und jetzt haben wir immer gut zu tun.

Der Stinkefinger im Logo und „Fuck Cancer!“ sind ja eine echte Ansage. Tut Wut gut?

CEDRIC: Wir wollten ein auffälliges Zeichen haben. Es geht auch darum, dass die Leute darüber reden. Und so sieht man diesen Mittelfinger und sagt: „Oh, was soll denn das? Das gucke ich mir mal genauer an.“ Auch die Abkürzung ohne Vokale sorgt für Aufmerksamkeit. Viele fragen nach: „Was bedeutet das denn?“

MAREILE: Und natürlich ist die Wut etwas, das man einfach in sich trägt. Krebs zu haben ist einfach blöd – die Therapie, die ganzen Umstände. Die Wut ist da etwas sehr Aktives und Impulsives und lässt einen wieder ein bisschen klarer sehen. Die Leute, die uns schreiben, tragen auch eine gewisse Wut in sich und können sich mit dem Motto identifizieren.

Wer sind die Menschen, die zu Ihnen über die Webpage oder über Facebook Kontakt aufnehmen?

CEDRIC: Meistens Betroffene und Angehörige. Ihre Geschichten sind oft sehr bewegend. Und dafür sind wir auch da, wir wollen uns das anhören. Die Leute sollen sich ihren Kummer von der Seele reden.

Sie haben ihre eigene Geschichte auch auf die Webpage gestellt …

CEDRIC: Diesen Text zu schreiben, war anstrengende Aufarbeitung. Ich hatte mich vorher lange nicht damit beschäftigt und habe mir meine Krankenunterlagen dann noch mal angeschaut. Und tatsächlich hatte ich Vieles aus der Zeit vergessen. Mir war komplett entfallen, dass ich eine Metastase hatte. Das ist nicht gerade unbedeutend, aber tatsächlich wusste ich es nicht mehr. Aber es ist für den Heilungsprozess wichtig, dass man wirklich nur präsent hat, was man auch verarbeiten kann.

Warum spenden Sie den Gewinn aus dem Verkauf der Armbänder?

CEDRIC: Über Krebs zu Reden hilft den Betroffenen dabei, besser damit umgehen zu können. Mit den Spenden hat man aber auch etwas Handfestes, womit man die ganze Sache voranbringt. Man tut konkret etwas gegen Krebs.

Den Gewinn aus dem Verkauf spenden Sie zu 100 Prozent an das DKFZ – inzwischen schon fast 20.000 Euro. Wie sind Sie auf das DKFZ gekommen?

CEDRIC: Wir haben uns bewusst entschieden, die Forschung zu unterstützen, denn sie ist in die Zukunft gerichtet. Nachdem ich schon wieder gesund war, habe ich eine Doktorandin aus dem DKFZ kennengelernt. Und wenn ich mir überlege, dass wir durch die Spenden unter anderem auch ihre Arbeit voranbringen können, finde ich das einfach gut. Wir wollten außerdem eine größere Einrichtung unterstützen, bei der wir einen direkten Ansprechpartner haben, und wo man sich vor allem sicher sein kann, dass die Spenden in den richtigen Händen sind.

MAREILE: Wir wollten, dass die Spenden nicht nur einer bestimmten Gruppe von Patienten zugutekommen. Und das DKFZ steht für Grundlagenforschung für alle Patienten. Es ist wichtig, nachhaltig an das Thema ranzugehen, und die Forschung trägt dazu bei, das eigentliche Problem zu lösen. Uns gefällt außerdem das Angebot des Krebsinformationsdienstes, wo man fast alles zu Krebs nachlesen kann.

Wie viel Zeit investieren Sie in das Projekt?

CEDRIC: Alles zusammen brauche ich schon 10 bis 15 Stunden pro Woche. Ich habe mir inzwischen ein kleines Buchhaltungssystem aufgebaut, um zu sehen, was wir für die nächsten Bestellungen brauchen. Im Moment sind das um die zweihundert Armbänder im Monat. Und seit einer Weile haben wir eine WhatsApp-Gruppe, in der ich schreibe, wann ich Zeit zum Fädeln habe. Wer Lust und Zeit hat, kommt dazu. Der harte Kern sind ungefähr fünf Leute aus dem Freundeskreis und der Familie. Es passieren auch ganz lustige Geschichten: Eine Freundin machte ihre Kur am selben Ort wie eine Kundin. Ich schrieb der Kundin dann: „Eine Freundin, die alle Materialien hat, kommt vorbei. Ihr könnt eure eigenen Armbänder machen, wenn ihr wollt.“ Sie hat jetzt schon mehrfach mitgeholfen und bestimmt 80 Armbänder für sich gemacht. Wir sind offen für alles.

Warum lassen Sie das Thema Krebs nicht einfach hinter sich, sagen sich, es ist vorbei, ich bin gesund?

CEDRIC: Nur weil wir jetzt gesund sind, heißt das ja nicht, dass die Krankheit Geschichte ist. Man selbst ist geheilt, aber man hat immer in der Familie oder unter den Freunden jemanden, der betroffen ist. Es hört ja nicht auf.

MAREILE: Wir möchten auch Berührungsängste abbauen. Mir hat es gutgetan, wenn Leute neugierig und ohne Angst gefragt haben: Wie geht es dir? Ich finde es wichtig, dass man in Kontakt bleibt und so Anteilnahme und Solidarität zeigt. Und das Armband demonstriert eben diese Solidarität. Das gibt den Betroffenen viel Kraft. Die Tatsache, dass da so viele Leute sind, die sich dafür engagieren und die mitfühlen, das ist eben der eigentliche Kern des Armbands. Wir schaffen ein Gemeinschaftsgefühl.

Das Interview führte // Mariel Radlwimmer

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