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Oliver Stegle und Hedda Wardemann als EMBO-Mitglieder gewählt

Nr. 35c | 04.07.2023 | von Koh

Für ihre herausragenden Forschungsleistungen wurden Oliver Stegle und Hedda Wardemann vom Deutschen Krebsforschungszentrum in die europäische Wissenschaftsorganisation European Molecular Biology Organization (EMBO) aufgenommen. Die EMBO vereint mehr als 1800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihren Forschungsgebieten als weltweit führend gelten.

Die Mitgliedschaft in der EMBO gilt international als Auszeichnung der wissenschaftlichen Exzellenz. Jährlich rekrutiert die Fachgesellschaft neue Forschende in ihr Netzwerk, nachdem diese von bestehenden Mitgliedern für ihre herausragende Forschung im Bereich der Lebenswissenschaften nominiert und ausgewählt wurden. Durch eine Tätigkeit als Ratsmitglied, durch die Auswertung von Förderanträgen oder als Mentor von Nachwuchswissenschaftlern können die Mitglieder die Inhalte der Organisation aktiv mitgestalten. Dieses Jahr hat die EMBO 69 neue Mitglieder gewählt, darunter zwei DKFZ-Wissenschaftler.

Oliver Stegle
© M. Stark/DKFZ

Oliver Stegle erforscht die Zusammenhänge zwischen genomischer Variation und deren Konsequenzen für den Organismus. Dazu untersuchen er und sein Team die Mechanismen, über die genetische Faktoren und Umwelteinflüsse auf molekulare Phänotypen in Geweben und in einzelnen Zellen wirken. Um diese Fragen zu beantworten, nutzt er Verfahren, die auf Statistik und maschinellem Lernen basieren. Seine Arbeitsgruppe entwickelt statistische Modelle, um technische und biologische Störfaktoren in der Analyse von hochdimensionalen biologischen Daten (sog. „omics-Daten") zu berücksichtigen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Entwicklung von Verfahren für die Auswertung von Hochdurchsatzdaten. Ein Schwerpunkt sind hierbei Methoden, um genetische und genomische Variation in einzelnen Zellen zu studieren.

Oliver Stegle leitet neben seiner Abteilung am DKFZ eine Forschungseinheit am EMBL Heidelberg. Er ist Director von ELLIS Life Heidelberg, einem Teil des Europäischen Labors für Lernen und Intelligente Systeme. Außerdem ist er Mitbegründer und Sprecher des Deutschen Genom-Phänom Archivs.

Hedda Wardemann
© J. Jung/DKFZ

Das menschliche Immunsystem kann gegen fast jedes Antigen eine Antikörperantwort auslösen. Doch leider vermittelt nicht jede natürliche Antikörperantwort einen ausreichenden Schutz gegen eindringende Krankheitserreger. Auch Versuche, antikörperbasierte Impfungen oder Therapeutika zu entwickeln, bleiben häufig erfolglos. Hedda Wardemann untersucht mit ihrem Team die Antikörperantworten von Mensch und Maus bei Krankheit oder Gesundheit. Die Immunologin will die zellulären und molekularen Mechanismen verstehen, die der unterschiedlichen Qualität von Antikörperantworten zugrunde liegen. Ihr Ziel ist es, schützende Antikörper zu identifizieren und deren therapeutisches Potenzial für die Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten zu erforschen. Außerdem sucht sie nach Strategien, um gezielt schützende Antikörper zu induzieren.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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