Erste „beLAB2122“-Förderung geht ans DKFZ
Zur Translation von Ergebnissen aus der akademischen Forschung in der Life-Science Region Rhein-Main-Neckar hat das Wirkstoffforschungs- und Entwicklungsunternehmen Evotec in Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb kürzlich das Forschungsnetzwerk "beLAB2122" ins Leben gerufen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum ist einer der akademischen Partner der neuen akademischen BRIDGE-Partnerschaft. Evotec hat nun ein DKFZ-Projekt für die erste Förderung ausgewählt.
Nach der Unterzeichnung des beLAB2122-Kooperationsvertrags im April 2021 hat Evotec nun das erste Projekt, das im Rahmen dieser akademischen BRIDGE-Partnerschaft entwickelt werden soll, nominiert.
Bei dem im Labor von Darjus Tschaharganeh am Deutschen Krebsforschungszentrum geplanten Vorhaben geht es um die Entwicklung von Wirkstoffen, die Krebszellen auf der Basis der so genannten „Synthetic Lethality" bekämpfen. Von synthetisch letalen Wechselwirkungen zwischen zwei Genen sprechen Wissenschaftler, wenn eine Zelle bei Störung eines dieser beiden Gene lebensfähig ist, die Störung beider Gene zugleich jedoch zu einem Verlust der Lebensfähigkeit führt.
„Wir planen, niedermolekulare Inhibitoren für einen Nährstofftransporter zu entwickeln, der für das Überleben bestimmter Krebszellen wichtig ist. beLAB2122 bietet uns die fantastische Möglichkeit, Evotecs integrierte Forschungs- und Entwicklungsplattform zu nutzen, um unser Projekt zu validieren und weiterzuentwickeln. Das Ziel ist, das Projekt so weit voranzutreiben, dass wir ein gemeinsames Spin-off-Unternehmen mit Bristol Myers Squibb gründen können", sagt Darjus Tschharganeh, Forschungsgruppenleiter am DKFZ und Professor an der Universität Heidelberg.
beLAB2122 wird nun Evotecs integrierte Forschungs- und Entwicklungsplattform nutzen, um das Projekt zu validieren und weiterzuentwickeln. Das Ziel von beLAB2122 ist es, akademische Projekte bis zu einem Punkt weiterzuentwickeln, der die Gründung neuer, gemeinsam betriebener Spin-off-Unternehmen ermöglicht.
beLAB2122 bringt die führenden akademischen Einrichtungen aus der Rhein-Main-Neckar-Region zusammen, um vielversprechende Behandlungsansätze in allen therapeutischen Bereichen und Formaten effizient in investierbare Wirkstoffforschungs- und Frühentwicklungsprojekte zu überführen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.