Cookie Hinweis

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen .

Essentiell

Diese Cookies sind für die Funktionalität unserer Website erforderlich und können nicht deaktiviert werden.

Name Webedition CMS
Zweck Dieses Cookie wird vom CMS (Content Management System) Webedition für die unverwechselbare Identifizierung eines Anwenders gesetzt. Es bietet dem Anwender bessere Bedienerführung, z.B. Speicherung von Sucheinstellungen oder Formulardaten. Typischerweise wird dieses Cookie beim Schließen des Browsers gelöscht.
Name econda
Zweck Session-Cookie für die Webanalyse Software econda. Diese läuft im Modus „Anonymisiertes Messen“.
Statistik

Diese Cookies helfen uns zu verstehen, wie Besucher mit unserer Webseite interagieren, indem Informationen anonym gesammelt und analysiert werden. Je nach Tool werden ein oder mehrere Cookies des Anbieters gesetzt.

Name econda
Zweck Measure with Visitor Cookie emos_jcvid
Externe Medien

Inhalte von externen Medienplattformen werden standardmäßig blockiert. Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden, bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Zustimmung mehr.

Name YouTube
Zweck Zeige YouTube Inhalte
Name Twitter
Zweck Twitter Feeds aktivieren

Konsequente Tabakprävention rettet Leben und senkt Kosten – eine vernachlässigte Aufgabe der Politik

Nr. 55c | 05.12.2019 | von KS

Rauchen schadet nicht nur der Gesundheit, es verursacht der Gesellschaft auch hohe – und steigende – Kosten. Eine Handvoll konsequent umgesetzter politischer Maßnahmen könnte den Raucheranteil in Deutschland senken und so die Folgekosten des Rauchens reduzieren. Dies ist ein zentrales Thema der 17. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle, die am 4. und 5. Dezember im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg stattfindet.

© DKFZ

Die Kosten für das Gesundheitswesen, die die Folgeerkrankungen des Rauchens verursachen, sind einer aktuellen Berechnung zufolge seit 2008 um fast 20 Prozent angestiegen. Noch stärker gestiegen, nämlich um fast 30 Prozent, sind in diesem Zeitraum die indirekten Kosten des Rauchens, die der Gesellschaft beispielsweise durch frühzeitigen Tod und Arbeitsunfähigkeit von Rauchern entstehen. Insgesamt liegen die Kosten des Rauchens im Jahr 2018 bei rund 97 Milliarden Euro. Ein Teil des Kostenanstiegs ist dadurch verursacht, dass es immer mehr ältere Raucher gibt, die häufiger chronisch krank werden als junge Raucher und teure Behandlungen benötigen. Die Ursache dafür ist, dass die geburtenstarken Jahrgänge mit hohem Raucheranteil inzwischen das Alter erreicht haben, in dem tabakbedingte Erkrankungen vermehrt auftreten.

„Um diese Entwicklung zu bremsen, muss die Politik konsequenter als in den vergangenen Jahren wirksame Tabakkontrollmaßnahmen einsetzen", sagt Tobias Effertz, Ökonom an der Universität Hamburg, der die Kosten des Rauchens berechnet hat und die Ergebnisse bei der Konferenz für Tabakkontrolle präsentiert. Die wichtigste Maßnahme, deren Wirksamkeit belegt ist, seien deutliche Tabaksteuererhöhungen: „Die höheren Steuereinnahmen können einen Teil der zunehmenden Kosten des Rauchens auffangen", erläutert Effertz.

„Tabaksteuererhöhungen, die zu einem spürbaren Preisanstieg führen, sind auch die wirksamste Maßnahme, um Jugendliche vom Einstieg ins Rauchen abzuhalten und Raucher zum Aufhören zu motivieren", sagt Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am DKFZ und Ausrichterin der Konferenz. „Da Rauchen mit Abstand Krebsrisikofaktor Nummer Eins ist, gehören Tabaksteuererhöhungen zu den wirksamsten Maßnahmen zur Krebsprävention". So hatten die deutlichen Tabaksteuererhöhungen von 2002 bis 2005 doppelte Wirkung: Sie führten zu einem bemerkenswerten Rückgang des Raucheranteils unter Jugendlichen von 27,5 Prozent im Jahr 2001 auf 20 Prozent im Jahr 2005 und zu einem rapiden Rückgang des Zigarettenabsatzes von 142,5 Milliarden Stück im Jahr 2001 auf 95,8 Milliarden Stück im Jahr 2005.

„Seither hat die deutsche Politik dieses wichtige Steuerungselement aber allenfalls noch in homöopathischen Dosen eingesetzt", beklagt Mons. „Es ist höchste Zeit, die Steuern auf Tabakprodukte deutlich zu erhöhen, um Raucher und Raucherinnen zum Rauchstopp zu motivieren. Gleichzeitig wäre es sinnvoll, eine moderate Steuer für E-Zigaretten einzuführen, um diese für Jugendliche unattraktiv zu machen."

Diese neuen Produkte werden nur teilweise von Maßnahmen zur Regulierung von Tabakprodukten erfasst – auch hier muss nachgearbeitet werden. Als Basis für weitere regulatorische Maßnahmen hat das DKFZ einen Bericht erstellt, der den aktuellen Wissensstand zu diesen Produkten zusammenfasst. „E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind keine harmlosen Lifestyle-Produkte", sagt Katrin Schaller von der Stabsstelle Krebsprävention am DKFZ und Mitautorin des Berichts. Daher ist es dringend notwendig, dass bei der aktuellen Diskussion um ein Verbot der Tabakaußenwerbung auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer berücksichtigt werden. Ebenso wie in das Werbeverbot müssen diese Produkte zudem in die Nichtraucherschutzgesetze einbezogen werden, um einen größtmöglichen Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu gewährleisten.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum fordert daher die Bundesregierung auf, endlich konsequent Maßnahmen zur Tabakkontrolle umzusetzen, und damit einen wesentlichen Beitrag zur Krebsprävention zu leisten.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

  • Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
  • Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
  • Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
  • DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
  • Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Archiv Pressemitteilungen

Durchsuchen Sie unser Pressemitteilungsarchiv nach einem bestimmten Thema oder Jahr für Jahr.

RSS-Feed auf www.dkfz.de

Sie können unseren RSS-Feed ganz einfach abonnieren - unkompliziert und kostenlos.

RSS-Feed
nach oben
powered by webEdition CMS