NCT Heidelberg: Erfolg erfordert Ausbau
Steigende Patientenzahlen und erfolgreiche Forschung brachten das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg an den Rand seiner räumlichen Kapazitäten. Seit dem Sommer läuft nun der Ausbau des NCT-Gebäudes, der der Raumnot ein Ende setzten wird: Von 2021 an wird für patientennahe Krebsforschung und Patientenversorgung knapp doppelt so viel Nutzfläche zur Verfügung stehen wie heute. Das Land Baden-Württemberg stellt für die Erweiterung 20 Millionen Euro zur Verfügung.
"Mit dem Ausbau stellen wir sicher, dass das NCT Heidelberg als eine Institution mit deutschlandweitem Modellcharakter auch in Zukunft über exzellente Infrastruktur für die patientennahe Spitzenforschung verfügen kann", sagt Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Das DKFZ ist neben dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe einer der drei Träger des Heidelberger NCT.
Das NCT Heidelberg hat außerordentliche Erfolge in der Forschung und in der Krankenversorgung vorzuweisen. Seit dem Bezug des ersten eigenen Gebäudes im Jahr 2010 hat sich die Zahl der Patienten in den NCT-Sprechstunden verdoppelt, allein im Jahr 2018 haben sich 16.000 Patienten neu vorgestellt. Darüber hinaus können immer mehr NCT-Patienten an klinischen Studien teilnehmen, was mit großem Raumbedarf verbunden ist. Außerdem ermöglichen es die eingeworbenen Fördergelder, den Forschungsbereich massiv auszubauen. "Unser eigener Erfolg treibt uns voran", freut sich Stefan Fröhling, kommissarischer Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg.
"Wer Krebsforschung und Krebsmedizin auf höchstem Niveau will, muss auch hervorragende Bedingungen schaffen. Wir wollen sowohl für den Patienten als auch für Forscher und Ärzte eine optimale räumliche Situation gewährleisten. Ab Ende 2021 wird durch den Ausbau fast doppelt so viel Nutzfläche wie heute zur Verfügung stehen", sagt Josef Puchta, der Kaufmännische Vorstand des DKFZ.
Zwischen dem klinischen Bereich der beiden Tageskliniken und der Straße "Im Neuenheimer Feld" entsteht ein dreigeschossiger Neubau, der Büros und Seminarräume beherbergen wird. Außerdem wird der Labortrakt nach Norden auf allen drei Ebenen erweitert. Im Erdgeschoss dieses Anbaus entsteht eine Tagesklinik mit zehn Plätzen zur Durchführung von Phase-I-Studien, darüber liegen zwei Laborbereiche. "Mit den zusätzlichen Tagesklinik-Plätzen können wir zukünftig mehr Patienten in frühe klinische Studien einschließen und dadurch Forschungsergebnisse schneller zum Patienten bringen", sagt Dirk Jäger, Ärztlicher und geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg.
Durch den Ausbau, der bei laufendem Patienten- und Forschungsbetrieb erfolgt, wird die Nutzfläche des NCT von heute 5.565 auf 8.131 Quadratmeter erweitert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. Getragen werden diese vom Land Baden-Württemberg, Bauherr ist das DKFZ. Als Architekten wurde das Stuttgarter Büro Behnisch verpflichtet, das bereits das bestehende NCT-Gebäude geplant hatte. Die Kosten für die Ausstattung und Möblierung übernehmen das DKFZ und das Universitätsklinikum Heidelberg.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.