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Stabsstelle Krebsprävention und WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle

Rauchstopp – das können Sie tun

Rauchstopp – das können Sie tun

© DKFZ, Stabsstelle Krebsprävention

Medikamentöse Unterstützung beim Rauchstopp

Motivation und Konsequenz sind wohl die wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Rauchstopp. Allerdings fällt es manchen Rauchenden besonders schwer, Entzugserscheinungen auszuhalten. Wer über lange Zeit stark geraucht hat, dem scheint es oft kaum möglich, das Rauchen von einem auf den anderen Tag aufzugeben (Schlusspunktmethode).

Auch psychisch belastete oder besonders gestresste Menschen tun sich oft schwer mit einem konsequenten Rauchausstieg. Die Gewöhnung des Körpers an die einerseits beruhigende und andererseits anregende Wirkung des Nikotins ist bei diesen Menschen sehr stark. Die gewöhnlich beim Rauchausstieg auftretenden Entzugserscheinungen werden in den genannten Fällen als besonders gravierend erlebt und können Krisen auslösen, die sich in extremer Reizbarkeit bis hin zu starker Niedergeschlagenheit äußern.

In diesen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung bei der Entwöhnung hilfreich sein, um die Entzugssymptome abzumildern. Dazu stehen in Deutschland Nikotinersatzprodukte in Form von Pflaster, Kaugummi, Lutschtablette oder Inhaler sowie verschreibungspflichtige Medikamente zur Verfügung.

Nikotinersatztherapie

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Nikotin in verschiedenen Darreichungsformen steht seit 1983 in Deutschland als Mittel zur Unterstützung der Rauchentwöhnung zur Verfügung und ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich. Wichtig für das Verständnis der Wirkungsweise der Nikotinersatztherapie ist die Unterscheidung zwischen Nikotin und Tabak: Nikotin ist als psychisch wirksame Substanz zwar verantwortlich für die Entwicklung einer Abhängigkeit, ist aber nicht in erster Linie für die massiven Gesundheitsschäden in Zusammenhang mit dem Rauchen verantwortlich. Diese werden vor allem durch die über 5300 zum Teil hoch giftigen Substanzen im Tabakrauch hervorgerufen. Eine zunehmende Anzahl von Studien zeigt jedoch, dass auch das Nikotin ein gewisses eigenes Schadenspotezial hat.

Die Nikotinwirkung entfaltet sich beim Einsatz von Nikotinersatzpräparaten langsamer als bei der Inhalation des Zigarettenrauchs – deswegen haben diese Produkte auch ein geringeres Suchtpotenzial als Zigaretten. Außerdem enthalten Nikotinersatzpräparate – anders als Zigarettenrauch – keine Schadstoffe, kein Kohlenmonoxid und keine der über 70 im Tabakrauch enthaltenen krebserzeugenden Substanzen.

Welche Nikotinersatzpräparate sind für wen am besten geeignet?

Die hier gegebenen Informationen zur Anwendung von Nikotinersatzpräparaten beinhalten Auszüge aus den Gebrauchsinformationen der jeweiligen Hersteller und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. 

Bezüglich der Anwendungsbeschränkungen und möglicher Gegenanzeigen sollten Sie sich vor dem Einsatz der genannten Präparate gut informieren und im Fall bestehender Vorerkrankungen (insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen) unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker zu Rate ziehen!

Nikotin-Kaugummi
Nikotinkaugummi

© dkfz.de

Nikotinkaugummi ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Stärken (2 mg und 4 mg Nikotin) erhältlich. Beim Kauen des Nikotinkaugummis wird Nikotin freigesetzt und über die Mundschleimhaut aufgenommen. Mit Hilfe des Nikotinkaugummis wird innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein wirksamer Nikotinspiegel aufgebaut. 

  • Anwendung: Bei Rauchverlangen zur Linderung von Entzugserscheinungen einzusetzen. Es sollte nur solange langsam und vorsichtig gekaut werden, bis der Effekt des Nikotis spürbar wird. Bei zu schnellem und zu heftigem Kauen können Reizungen der Mund- und Magenschleimhaut auftreten. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn das Kaugummi bei Eintreten einer intensiven Geschmacksempfindung vorübergehend in die Wangentasche "geparkt" und erst dann weiter gekaut wird, wenn der intensive Geschmack wieder verschwunden ist. Die Anwendung sollte insgesamt zwölf Wochen möglichst nicht überschreiten.
  • Dosierung: Die Dosierung wird abgestimmt auf das bisherige Rauchverhalten. Bei einer leichten bis mittelstarken Tabakabhängigkeit (weniger als fünf Punkte auf dem Fagerström Test und einem Tageskonsum von maximal 15 Zigaretten) reichen normalerweise Kaugummis mit 2 mg Nikotin. Bei höherem Tageskonsum oder weiterhin anhaltendem Rauchverlangen, können Kaugummis der Stärke 4 mg verwendet werden. Je nach Rauchverlangen können bis zu 16 Stück am Tag eingesetzt werden. Nach sechs bis acht Wochen sollte die Anzahl der Kaugummis pro Tag allmählich reduziert und die Zeitabstände zwischen den Anwendungen vergrößert werden.
  • Vorteil: Selbständige Dosierung, einfache Anwendung.
  • Nachteil: Bei Gebissprothesen nicht zu empfehlen. Reizt Mund- und Magenschleimhäute. Unterstützt unter Umständen das Suchtverhalten.
  • Anwendungsbeschränkungen: Bitte auf dem Beipackzettel die Anwendungsbeschränkungen und Gegenanzeigen beachten!

Nikotin-Lutschtabletten

Nikotin-Lutschtabletten lösen sich unter der Zunge auf. Sie sind in drei Stärken (1 mg, 2 mg und 4 mg Nikotin) erhältlich. Die Tabletten zergehen im Mund und sollten nicht gekaut oder geschluckt werden. Wie beim Kaugummi wird das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen und entfaltet seine Wirkung innerhalb von 15 bis 30 Minuten. Bei der Anwendung der Lutschtablette wird ein etwas höherer Nikotinspiegel im Blut als bei den entsprechenden Kaugummis erreicht. 

  • Anwendung: Ähnlich wie Kaugummi einzusetzen zur Linderung von Entzugserscheinungen. Die Anwendung sollte insgesamt zwölf Wochen möglichst nicht überschreiten.
  • Dosierung: Die Anfangsdosierung richtet sich nach dem bisherigen Tageskonsum und dem Grad der Abhängigkeit. Bei starker Abhängigkeit wird die 4 mg-Lutschtablette empfohlen, ansonsten die 2 mg-Lutschtablette. Es kann etwa alle 90 Minuten eine Tablette gelutscht werden. Die maximale Tagesdosis sollte 15 Stück am Tag nicht überschreiten. Nach sechs bis acht Wochen soll die Dosis schrittweise reduziert werden.
  • Vorteil: Selbständige Dosierung, einfache Anwendung.
  • Nachteil: Unterstützt unter Umständen das Suchtverhalten.
  • Anwendungsbeschränkungen: Bitte auf dem Beipackzettel die Anwendungsbeschränkungen und Gegenanzeigen beachten!

Nikotin-Inhaler

Der Nikotin-Inhaler besteht aus einem Mundstück und auswechselbaren Nikotin-Patronen. Das Nikotin wird, ähnlich wie beim Rauchen einer Zigarette, über das Mundstück aus der Patrone angesaugt. Wie beim Kaugummi und bei der Lutschtablette wird das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen und entfaltet seine Wirkung innerhalb von 15 bis 30 Minuten. Die Anzahl der benötigten Patronen hängt von der Anzahl der Zigaretten ab, die vor dem Rauchstopp pro Tag geraucht wurden.

  • Anwendung: Wirkt ähnlich wie Kaugummi und Lutschtablette lindernd bei Entzugserscheinungen. Die Anwendung sollte zwölf Wochen möglichst nicht überschreiten.
  • Dosierung: Die Menge der zu verwendenden Patronen richtet sich nach der Anzahl der vorher regelmäßig gerauchten Zigaretten. Bei einem Tageskonsum von bis zu 20 Zigaretten werden sechs bis acht Kapseln am Tag, bei einem höheren Zigarettenkosum entprechend mehr empfohlen. Die maximale Tagesdosis beträgt 16 Patronen. Nach acht Wochen sollte über einen Zeitraum von zwei Wochen die Zahl der verwendeten Patronen um die Hälfte reduziert werden. In weiteren zwei Wochen sollte der Konsum schließlich ganz eingestellt werden.
  • Vorteil: Ähnliche Handhabung wie beim Rauchen einer Zigarette, Mund und Hände sind beschäftigt, körperliche Empfindung ähnelt der des Rauchens.
  • Nachteil: Gewünschte Wirkung entfaltet sich nur langsam nach intensivem Saugen. Dosierung nicht so exakt steuerbar. Oft verbleibt ein Rest in der Kapsel. Unterstützt unter Umständen das Suchtverhalten.
  • Anwendungsbeschränkungen: Bitte auf dem Beipackzettel die Anwendungsbeschränkungen und Gegenanzeigen beachten!

Nikotin-Pflaster

Das Nikotinpflaster wird morgens auf die Haut geklebt und gibt den Wirkstoff Nikotin über eine Zeit von 16 oder 24 Stunden in den Blutkreislauf ab. Das Pflaster wird täglich gewechselt und sollte dann auf eine andere trockene und unbehaarte Hautstelle geklebt werden. Dieses Präparat zielt auf eine Dämpfung des Rauchverlangens und der Entzugssymptomatik durch Erzeugung eines kontinuierlichen Nikotinspiegels im Blut ab. Durch die kontinuierliche Nikotinzufuhr werden Nikotinwirkung und bisheriges Suchtverhalten entkoppelt. Ein ausreichender Nikotinspiegel wird frühestens 30 bis 60 Minuten nach dem Anbringen des Pflasters erreicht. Für eine "notfallmäßige" Anwendung, beispielsweise bei spontanen, heftigen Verlangensattacken, ist das Pflaster also nicht geeignet. Es gibt keine Hinweise, dass es bei der Anwendung von Nikotinpflaster zu einer Abhängigkeitsentwicklung kommt. 

  • Anwendung: lindert Entzugserscheinungen auch bei starker Nikotinabhängigkeit.
  • Dosierung: Nikotinpflaster werden in drei Stärken angeboten und sollen 10, 20 oder 30 täglich gerauchte Zigaretten in 16 oder 24 Stunden ersetzen. Die auf dem Pflaster aufgebrachte Nikotindosis variiert zwischen 8,3 mg (beim 16 Stunden Pflaster) und 52,5 mg (beim 24-Stunden-Pflaster), wobei nur zwischen 7 mg und max. 21 mg des Wirkstoffs über die Klebeschicht oder eine Zwischenmembran in 24 Stunden freigesetzt werden. Auch das Pflaster wird ausschleichend angewandt, das heißt, die höchste Pflasterstärke soll vier bis sechs Wochen lang, die mittlere und geringste Dosierungsstufe jeweils noch etwa zwei Wochen lang angewendet werden.
  • Vorteil: Einfache Anwendung einmal täglich. Entkoppelung der Nikotinzufuhr von Verlangensattacken durch kontinuierliche Nikotinabgabe. Suchtverhalten wird nicht gefördert.
  • Nachteil: Gegebenenfalls Auftreten von Hautreizungen und/oder Juckreiz. Nicht anzuwenden bei Allergien, Vorschädigungen der Haut oder bei Hauterkrankungen.
  • Anwendungsbeschränkungen: Bitte auf dem Beipackzettel die Anwendungsbeschränkungen und Gegenanzeigen beachten!

Kombination mehrerer Nikotinersatzpräparate

Für manche rauchende Menschen, insbesondere die stark abhängigen (mehr als sechs Punkte auf dem Fagerström-Test und mehr als 30 Zigaretten pro Tag), reicht der Einsatz eines einzigen Nikotinersatzpräparates oft nicht aus.

In diesen Fällen können für acht bis zwölf Wochen Nikotin-Pflaster angewendet und gleichzeitig zusätzlich ein rascher wirksames Präparat (Nikotin-Kaugummi oder Nikotin-Lutschtablette) angewendet werden, das innerhalb von vier bis sechs Wochen allmählich abgesetzt werden sollte.
Wenn Sie eine solche kombinierte Behandlung in Betracht ziehen, sollten Sie vorher einen Arzt konsultieren.

Verschreibungspflichtige Medikamente

Neben der Nikotinersatztherapie gibt es in Deutschland zwei zur Behandlung der Tabakabhängigkeit zugelassene Wirkstoffe, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. Der Wirkstoff Bupropion und der Wirkstoff Vareniclin dienen der Unterstützung des Entwöhnungsprozesses. Beide Medikamente sind verschreibungspflichtig. Die Behandlung sollte durch den verordnenden Arzt begleitet und überwacht werden. Notwendig ist eine sorgfältige körperliche Untersuchung sowie die Feststellung, ob das Medikament aus medizinischer Sicht im jeweiligen Fall ohne Bedenken eingesetzt werden kann oder ob eine sogenannte Kontraindikation besteht. 

Wie die meisten Medikamente sind auch diese beiden genannten nicht ohne Nebenwirkungen. Die Amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat letzthin festgelegt, dass auf den Medikamentenbeipackzettel beider Präparate zusätzliche Warnhinweise aufgenommen werden sollen. Diese sollen darauf hinweisen, dass Stimmungsveränderungen in einer Schwankungsbreite zwischen Aggressivität bis Suizidalität bei Einnahme oder auch beim Absetzen des jeweiligen Präparates auftreten können.

Bupropion

Bupropion ist ein Antidepressivum. Es ist ein schwacher Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer. Bupropion wurde 1988 in den USA ursprünglich als Antidepressivum zugelassen. Im Jahr 1997 wurde die Zulassung zunächst in den USA, im Juli 2000 auch in Deutschland auf die Tabakentwöhnung ausgedehnt.

Die Wirkung dieses Wirkstoffes als Entwöhnungsmedikament wurde durch Zufall entdeckt, als man feststellte, dass depressive Patienten, die mit Bupropion behandelt wurden, ein deutlich vermindertes Rauchverlangen zeigten.

In Deutschland empfiehlt die S3-Leitlinie “Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung” aus dem Jahr 2020 Bupropion in der Tabakentwöhnung.

Wirkungsweise: Bupropion erhöht die Konzentration der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Hirnstoffwechsel und imitiert dadurch die Wirkung von Nikotin, ohne an die Nikotinrezeptoren zu binden. Dadurch wird dem Auftreten von Entzugssymptomen und dem Verlangen nach der Zigarette entgegengewirkt.

Die Entwöhnungstherapie mit Bupropion dauert sieben bis neun Wochen. Mit der Einnahme einer geringeren Dosis wird bereits in der Woche vor dem Rauchstopp begonnen, damit ein gewisser Pegel des Wirkstoffs im Blut aufgebaut wird. Danach wir die Dosis erhöht.

Nebenwirkungen: Mögliche Nebenwirkungen sind vor allem Mundtrockenheit und Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Hautausschläge, Schwitzen, Blutdrucksteigerung, Übelkeit und Verstopfung. In sehr seltenen Fällen können cerebrale Krampfanfälle auftreten. Deshalb darf das Medikament bei bekannter Neigung zu Krampfanfällen keinesfalls verordnet werden. Zudem kann es beim Einsatz von Bupropion in der Tabakentwöhnung vermehrt zu depressiven Symptomen und Suizidgedanken kommen.

Vareniclin

Vareniclin ist ein partieller Nikotinrezeptoragonist, der seit März 2007 in Deutschland als apotheken- und verschreibungspflichtiges Medikament zur Tabakentwöhnung zugelassen ist. Die Zulassung bezieht sich auf eine Anwendungsdauer über zwölf Wochen mit der Möglichkeit, im Falle einer Abstinenz die Anwendung um weitere zwölf Wochen zu verlängern. Die Behandlung mit Vareniclin sollte in Zusammenarbeit mit einem Arzt erfolgen.

Vareniclin unterdrückt das Rauchverlangen. Die Hersteller geben an, dass es die belohnenden Eigenschaften des Nikotins imitiert, indem es die Dopaminausschüttung im Nucleus Accumbens im Gehirn steigert. Durch diese indirekte Stimulation bewirkt Vareniclin nikotinähnliche Effekte, die zur Milderung der Entzugssymptomatik führen sollen. Zusätzlich soll es im Falle einer Wiederaufnahme des Rauchens die Nikotinwirkung blockieren, da seine Bindungsfähigkeit an den genannten Nikotin-Rezeptor höher ist als die von Nikotin. Der Wirkstoff hält also den Rezeptor besetzt, so dass im Fall des Rauchens das Nikotion nicht dort andocken kann.

Die Wirksamkeit von Vareniclin als Hilfsmittel in der Tabakentwöhnung wurde in qualitativ hochwertigen Studien gut belegt.

Häufigste Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Flatulenz, Schlaflosigkeit, abnorme Träume, Veränderungen der Geschmackswahrnehmung, seltener Konzentrationsstörungen, innere Unruhe bis hin zu Gereiztheit und Aggressivität. In Einzelfällen kam es zu schweren depressiven Episoden bis hin zum Suizidversuch.

Die S3-Leitlinie "Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung" aus dem Jahr 2020 empfiehlt Vareniclin in der Tabakentwöhnung.

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