Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Tuberkulose
Tuberkulose ist eine in Schüben verlaufende Infektionskrankheit, die durch Tuberkulose-Bakterien (Mycobacterium tuberculosis) hervorgerufen wird. Die häufigste Form ist die Lungentuberkulose, es können aber auch andere Organe befallen werden (Darm, Skelett, Nieren, Blase, Genitalien). Eine Infektion erfolgt meist über Tröpfchen in der Luft (aerogen), selten durch die Aufnahme kontaminierter Nahrungsmittel (oral) oder über die Haut (dermal). Im Laufe einer Schwangerschaft kann eine Tuberkulose über die Nebelschnur auf den Fetus übertragen werden oder während der Geburt, wenn das Neugeborene infektiöses Fruchtwasser verschluckt oder infektiöses Fruchtwasser in die Atemwege gelangt.
- Primäre Tuberkulose: Entzündung am Ort der Erstinfektion mit nachfolgender Bildung von knötchenförmigen Gewebeveränderungen (Tuberkeln). Der Primärherd heilt ab, die Bakterien können aber über Jahre hinweg überleben und sich über die Blut- und Lymphbahnen im Körper verteilen. Bei geschwächtem Immunsystem können die Bakterien reaktiviert werden und erneut einen Krankheitsschub auslösen.
- Postprimäre (sekundäre) Tuberkulose: Alle Erkrankungen, die bei geschwächtem Immunsystem infolge der Streuung der Tuberkulose-Bakterien in verschiedenen Organen des Körpers auftreten.
Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht vor allem bei schlechter medizinischer Versorgung, raschem Bevölkerungswachstum kombiniert mit Armut, Krieg, Migration und HIV-Infektionen. In Deutschland besteht in sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Auch Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an Tuberkulose zu erkranken.