Papillomviren
Papillomviren (auch: Papillomaviren) sind unbehüllte, ikosaedrische Viren mit doppelsträngiger, ringförmig geschlossener DNA. Bei humanen Papillomviren (human papilloma viruses, HPV), das heißt diejenigen, die den Menschen betreffen, wurden bislang über 200 verschiedene Genotypen identifiziert. Daneben gibt es weitere Typen, die andere Säugetiere und Vögel infizieren. Die weltweite Verbreitung von humanen Papillomviren ist sehr hoch: Die Durchseuchungsrate beträgt für genitale HPV 60 Prozent und für cutane (die Haut betreffende) HPV 100 Prozent.
Papillomviren infizieren Haut und Schleimhäute, wo sie die Vermehrung von Basalzellen der Epidermis stimulieren. Häufig bleiben diese Infektionen unerkannt oder sie rufen gutartige Veränderungen, wie Warzen oder Papillomen hervor, die oft nach einiger Zeit von selbst wieder verschwinden. Es gibt jedoch auch krebserzeugende Papillomviren, welche in den Hautzellen überdauern und Jahre später zu Veränderungen an der Schleimhaut führen können. Die Übertragung dieser Viren erfolgt in der Regel beim ungeschützten sexuellen Kontakt.
Krebsarten, die durch Papillomviren vermittelt werden sind Gebärmutterhalskrebs (Cervixkarzinom), Analkrebs (Analkarzinom), Krebs der äußeren Geschlechtsorgane (Vulva- und Peniskarzinom) sowie Tumoren im Mund- und Rachenbereich.