Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Nickel
Nickel ist ein chemisches Element aus der 10. Hauptgruppe des Periodensystems. Es zählt zu den Übergangsmetallen, sein Elementsymbol ist Ni und seine Ordnungszahl 28.
In seiner reinen Form ist Nickel an der Erdoberfläche nur sehr selten. Es kommt fast immer als Nickel-Mineral vor und ist dabei häufig an Schwefel, Kieselsäure, Arsen oder Antimon gebunden.
Industriell wird Nickel hauptsächlich zur Stahlveredelung und für Legierungen verwendet, die wegen ihrer besonderen physikalischen Eigenschaften, ihrer Korrosionsbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Hitze eine technische Bedeutung haben. Weitere Verwendung findet es beispielsweise als Elektrodenmaterial oder zur Herstellung von Batterien.
Physiologisch zählt Nickel zu den Spurenelementen. Seine biologisch wichtigste Form ist das Nickel(II)Ion. In Pflanzen und Mikroorganismen ist es ein essenzieller Bestandteil bestimmter Enzyme. Bei verschiedenen Tierspezies löst eine zu geringe Nickel-Zufuhr Mangelerscheinungen aus. Für den Menschen konnte bisher keine Lebensnotwendigkeit nachgewiesen werden.
Als eine angemessene Zufuhrmenge für den Menschen wird ein Schätzwert von 25 bis 30 µg Nickel pro Tag angegeben. Je nach Ernährungsform (beispielsweise bei Vegetariern) oder durch das Benutzen von nickelhaltigem Geschirr, kann dieser Wert wesentlich höher liegen. Die Aufnahme sollte jedoch die Obergrenze von 1 mg Nickel pro Tag, bei empfindlichen Personen von 600 µg pro Tag, nicht überschreiten.
Während Nickelvergiftungen durch den Verzehr von Lebensmitteln bislang nicht aufgetreten sind, gelten Stäube und Aerosole von Nickel-Metall, Nickelacetat und vergleichbare lösliche Salze, Nickelhydroxid, Nickelsulfid, Nickel in sulfidischen Erzen, Nickelchlorid, Nickeloxid und Nickelcarbonat, die mit der Atemluft aufgenommen werden, als krebserzeugend. So wurden Nickelverbindungen von der MAK-Kommission in die Kategorie 1A oder 1B der MAK-Liste als krebserzeugend eingestuft. Neben Krebs der Lunge, Nasenhöhlen und Nasennebenhöhlen kann die inhalative Aufnahme von Nickelstäuben und -salzen zu Lungenentzündung, Lungenödem und Blutungen sowie zu Leber- und Nierenversagen führen.
Nickel kommt im Tabakrauch vor und wurde auch im Aerosol von E-Zigaretten nachgewiesen.