Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Mentholkapseln
In einigen Ländern sind Zigaretten erhältlich, die über eine Mentholkapsel im Filter verfügen. Sie kamen erstmals im Jahr 2007 in Japan auf den Markt; in Deutschland sind sie verboten.
Die mit einer mentholhaltigen Flüssigkeit gefüllte Kapsel im Zigarettenfilter ermöglicht es Rauchern, das Aroma des Tabakrauchs zu einem beliebigen Zeitpunkt mit Menthol anzureichern. Dafür wird die Kapsel im Filter mit den Fingern zerdrückt und das Menthol freigesetzt. Anders als bei herkömmlichen Mentholzigaretten gelangt dabei eine große Menge Menthol auf einen Schlag und unverbrannt in den Tabakrauch.
Die Tabakindustrie preist die Wirkung der Mentholkapsel als "Frischekick" an. In bunten und dynamischen Kampagnen wirbt sie mit Slogans wie "Click. Switch. Refresh". oder "Press Activate Liberate". Derartige Werbeslogans sind in besonderem Maße dazu geeignet, junge Menschen anzusprechen.
Da Mentholkapseln die Attraktivität von Zigaretten für Jugendliche steigern, wurde ihre Markteinführung in Deutschland im Jahr 2012 verboten. Außerdem verringern die Kapseln das Volumen des Filters und es ist nicht auszuschließen, dass die Funktion des Filters durch das Zerdrücken der Mentholkapsel beeinträchtigt wird. Nicht zuletzt zeigen Studien, dass Jugendliche oftmals Mentholzigaretten als Einstiegszigarette wählen.
Weltweit sind Zigaretten mit Mentholkapseln in über 40 Ländern erhältlich – darunter die USA und Japan sowie Teile Europas. Durch die Richtlinie 2014/40/EU der Europäischen Union wurden Mentholzigaretten und Zigaretten mit Mentholkapseln europaweit ab dem 20. Mai 2020 verboten.