Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Lungenemphysem
Ein Lungenemphysem ist eine chronische Erkrankung, die sich über Jahre hinweg schleichend entwickelt und oftmals lange unbemerkt bleibt. Zu Erkennen ist die Erkrankung an einer irreversiblen Überdehnung und Zerstörung der Lungenbläschen (Alveolen). Im Laufe der Erkrankung werden die Trennwände zwischen den Lungenbläschen zerstört, so dass aus den Lungenbläschen zunehmend große Blasen werden, in denen Luft, die eigentlich ausgeatmet werden müsste, verbleibt. Durch diese aufgestaute Luft gelangt eine geringere Menge frischer Luft in die Lunge und es kommt zu Atemnot, obwohl die Lunge mit Luft gefüllt ist. Häufig tritt gleichzeitig mit dem Lungenemphysem eine chronisch obstruktive Bronchitis auf. Beide Erkrankungen werden unter dem Begriff chronisch obstruktive Lungenerkrankung zusammengefasst.
Die häufigsten Ursachen des Lungenemphysems sind Tabakrauch und eine chronische Entzündung; deutlich seltener ist schadstoffbelastete Luft in Innenräumen oder am Arbeitsplatz ursächlich. In einem Prozent der Fälle liegt ein Gendefekt zugrunde, der zum Mangel des Eiweißes Alpha-1-Antitrypsin führt.
Hauptsymptom ist Atemnot, die anfangs nur bei Belastung auftritt, im fortgeschrittenen Krankheitsstadium aber auch bei Ruhe. Der gestörte Gasaustausch in der Lunge führt zu einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Die Krankheit ist nicht heilbar und führt zu einer deutlich verkürzten Lebenserwartung. Eine Therapie mit Rauchstopp, medikamentöser Behandlung, Physiotherapie und Patientenschulung zu einer gesünderen Lebensweise kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.