Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Krebsregister
Krebsregister sammeln Daten zur Häufigkeit und dem Auftreten von Krebserkrankungen. Es gibt zwei verschiedene Formen von Krebsregistern mit jeweils unterschiedlichen Fragestellungen und Auswertungszielen: die epidemiologischen (bevölkerungsbezogenen) und die klinischen Register.
In den epidemiologischen Krebsregistern verfolgen die dort tätigen Wissenschaftler, ob die Häufigkeit von Krebserkrankungen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne zu- oder abnimmt. Es wird auch beobachtet, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Krebshäufigkeit oder der Krebssterberate gibt oder ob bestimmte Tumorarten in bestimmten Regionen häufiger auftreten. So kann beurteilt werden, ob Früherkennungsangebote, Präventionsmaßnahmen oder neue Behandlungsmethoden tatsächlich helfen.
Die klinischen Krebsregister dienen dem Zweck, die Lebensqualität und Prognose behandelter Betroffener zu dokumentieren. So kann die Qualität der Behandlung in einer Klinik mit der einer anderen verglichen werden. Auch die Daten niedergelassener Ärzte werden erfasst. Das ermöglicht, die Behandlung und Nachsorge sowie die langfristige Lebensqualität von Tumorpatienten nach deren Entlassung aus der Klinik zu verfolgen.
Die klinischen Krebsregister zeigen somit, ob alle Patienten die bestmögliche Therapie erhalten oder ob ihre Heilungschancen davon abhängen, in welches Krankenhaus sie kommen. Sie machen auch transparent, ob die Ergebnisse aus klinischen Studien auch in der Praxis bestätigt werden. Ebenfalls können Wissenschaftler sehen, wie gut die ambulante Behandlung und Nachsorge bei niedergelassenen Ärzten oder in Klinikambulanzen funktioniert. Diese Erkenntnisse werden an die behandelnden Einrichtungen zurück gemeldet und können so zu einer Verbesserung der Krebstherapie beitragen.