Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Harnblasenkrebs
Als Harnblasenkrebs (Blasenkrebs, Harnblasenkarzinom) bezeichnet man eine bösartige Neubildung in der Harnblase. Der Tumor entsteht meist in der Schleimhaut, die die Harnblase innen auskleidet; im Verlauf der Krankheit kann er auf tiefere Schichten und angrenzende Bereiche übergreifen (invasives Harnblasenkarzinom). Deutlich seltener gehen Tumore von anderen Geweben der Harnblase aus.
Bei Männern ist das Harnblasenkarzinom eine häufige Krebsdiagnose und Krebstodesursache; bei Frauen kommt diese Krebsart seltener vor.
Die bedeutendsten Risikofaktoren für Harnblasenkrebs sind Rauchen und Passivrauchen. Daneben erhöhen chemische Substanzen, mit denen bestimmte Berufsgruppen am Arbeitsplatz in Kontakt kommen, das Erkrankungsrisiko; dazu gehören vor allem Amine. Weitere Risikofaktoren sind chronisch entzündliche Schädigungen der Blasenschleimhaut sowie genetische Faktoren. Möglicherweise wirken auch manche Medikamente risikoerhöhend.
Frühe Tumorstadien, die noch nicht in tiefere Schichten vorgedrungen sind, werden mit der transurethralen Elektroresektion von Blasengewebe (TUR oder TUR-B) behandelt. Dabei wird der Tumor mit einer Elektroschlinge beseitigt; unterstützend wird die Blase mit Medikamenten gespült (adjuvante intravesikale Instillationstherapie). Bei invasiven Harnblasenkarzinomen wird der Tumor – meist durch Entfernen der gesamten Harnblase – durch eine Operation beseitigt, wobei schon vor der Operation eine Chemotherapie durchgeführt wird, um das Rückfallrisiko zu senken. Auch nach der Operation ist eine Chemotherapie möglich. Je nach Zustand des Patienten und Ausbreitung des Tumors kommen auch eine alleinige Strahlen- oder Chemotherapie in Frage.
Da das Rauchen einer der wichtigsten Risikofaktoren ist, lässt sich das Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken, durch einen Verzicht auf das Rauchen reduzieren.