Stabsstelle Krebsprävention - Lexikon
Glyzerin
Glyzerin (Glycerol 1,2,3-Trihydroxypropan, 1,2,3-Propantriol; Summenformel: HOCH2-CHOH-CH2OH C3H8O3) ist ein dreiwertiger Alkohol, der in tierischen und pflanzlichen Fetten und Ölen vorkommt. Glyzerin ist eine farb- und geruchlose, süß schmeckende visköse, hygroskopische Flüssigkeit. Bei Temperaturen über 100 °C bildet sich ein explosives Dampf/Luft-Gemisch, die Zersetzungstemperatur liegt bei 290 °C. Durch Reaktion mit stark wasserentziehenden Verbindungen und beim Erhitzen entsteht Acrolein.
Glyzerin gilt bei der Aufnahme über den Mund (oral) als unbedenklich. Kontakt mit unverdünntem Glyzerin kann jedoch zu Hautreizungen führen. Es wirkt allenfalls schwach augenreizend. Für die Inhalation wurde ein MAK-Wert von 50 mg/m3 festgelegt.
Glyzerin findet vielseitige Verwendung in Gefrierschutzmitteln, Gleitmitteln und Hydraulikflüssigkeiten, in Kosmetika und Arzneimitteln sowie als Löse- und Feuchthaltemittel und als Stabilisator in der Lebensmittelindustrie. In Tabakerzeugnissen dient es als Feuchthaltemittel und in elektronischen Inhalationsprodukten als Vernebelungsmittel.
In Tabakerzeugnissen ist Glyzerin einer der vorherrschenden Zusatzstoffe. Beim Rauchen tritt fast das gesamte Glyzerin unverändert in den Rauch über und kann bei der Inhalation atemwegsreizend wirken. Ein geringer Teil des Glyzerins verbrennt, wobei das atemwegsreizende Acrolein entsteht.