Stabsstelle Krebsprävention
Sage „nein“ zum Tabakanbau
Anmerkung: Dies ist eine Übersetzung der Seite „Say no to tobacco farming" der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO).
Bauer Reginald Omulo geht zwischen Reihen von gesundem Mais und Bohnen hin und her und bleibt stehen, um zu bewundern, was er gepflanzt hat. Wie viele Bauern im Uriri Sub-County, Migori County, Kenia, baute Omulo Tabak an. Aber jetzt nicht mehr.
Er ist begeistert von der Umstellung auf den Anbau alternativer Pflanzen und ist zuversichtlich, dass nun die harte Arbeit die Grundlage für eine bessere Zukunft für ihn und die Gemeinschaft der Bäuerinnen und Bauern sein wird.
„Ich bereue es, so viele Jahre lang Tabak angebaut zu haben! Ich wünschte, ich hätte früher von anderen Alternativen gewusst", sagt Omulo.
Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass schätzungsweise 36.000 Landwirte und Landwirtinnen immer noch Tabak produzieren, vorwiegend in den Provinzen Nyanza, den westlichen Provinzen und einigen Anbaugebieten in den zentralen und östlichen Provinzen.
Omulo sagt, dass viele Tabakanbauende im Unterbezirk Uriri jetzt wütend wegen der schlechten Preise sind, die ihnen die Tabakunternehmen zahlen.
Und es ist schlecht für die Gesundheit: Ein Mensch, der Tabak anpflanzt, kultiviert und erntet, kann an einem einzigen Tag so viel Nikotin aufnehmen, wie in 50 Zigaretten enthalten ist.
Es zerstört auch die Umwelt. Der Tabakanbau führt zur Erschöpfung der Wasserquellen, zu großflächiger Entwaldung, zu Bodenerosion und zu Verschmutzung der Luft- und Wassersysteme.
Und es bedeutet, dass es weniger Land gibt, um Getreide anzubauen, von dem sich die Menschen ernähren könnten.
„Man muss hart arbeiten auf den Tabakfarmen, und man weiß nicht, wie viel man bezahlt bekommt, weil die Preise von den Tabakkonzernen festgelegt werden. Dies tun sie mit Absicht, um höhere Gewinne einzustreichen! Sie legen auch so viele verschiedene Qualitätsgrade für die Ernte fest, dass es die Anbauenden unmöglich ist, die Erträge abzuschätzen" sagte Omulo. Der Tabakanbau ist arbeitsintensiv. Viele Familien im Tabakanbau dieser Region haben Kinder, die oft aufgrund der Arbeit auf den Feldern den Unterricht nicht besuchen können und schließlich die Schule abbrechen.
Die WHO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) arbeiten derzeit an einem Projekt zur alternativen Sicherung des Lebensunterhalts mit Landwirten wie Omulo im Kreis Migori zusammen, um das kollektive Einkaufssystem innerhalb der Vereinten Nationen zu nutzen und ein unterstützendes System für die Pflanzenproduktion und -vermarktung zu schaffen, das den Landwirten und Landwirtinnen Anreize bietet, sich vom Tabakanbau zu verabschieden.
„In den letzten Monaten haben wir gesehen, wie langjährig Tabakanbauende alternative Pflanzen wie eisenreiche Bohnen auf Feldern anbauen, auf denen einst Tabak angebaut wurde – ein enormer Fortschritt im Bereich der Tabakkontrolle. Die ehemaligen Tabakabbauenden berichten von besserer Gesundheit, Bildungsgewinnen für ihre Kinder und höheren Löhnen." Dr Vinayak M Prasad, Referatsleiter, No Tobacco (TFI) bei der WHO
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums haben 330 von 400 Tabakanbauenden im Landkreis Migori inzwischen erfolgreich auf den Anbau von eisenreichen Bohnen umgestellt.
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