Sprecher des SFB 1324 ist Michael Boutros von der Universität Heidelberg und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Im SFB 1324 arbeiten in der Rhein-Neckar Region institutionsübergreifend Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des DKFZ, des EMBL und der Universität Heidelberg mit dem Centre for Organismal Studies, dem Biochemie-Zentrums, dem Interdisziplinären Zentrum für wissenschaftliches Rechnen und den beiden medizinischen Fakultäten in Heidelberg und Mannheim eng zusammen. Der Sonderforschungsbereich ist am Centre for Organismal Studies der Universität Heidelberg angesiedelt.
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten im SFB 1324 stehen die Wnt-Proteine, die zentrale Prozesse in der Embryonalentwicklung und der Zelldifferenzierung sowie bei der Tumorentstehung steuern. Sie sind bereits sehr früh in der Evolution der Tiere entstanden und spielen auch bei vielen Krankheiten des Menschen eine wichtige Rolle. Als universelle Entwicklungsfaktoren im Tierreich regulieren sie die Entwicklung von Organen und kontrollieren das Verhalten von Stammzellen; zudem sind sie an der Herausbildung der Körperachsen und der Musterbildung beteiligt. Treten im Wnt-Signalnetzwerk durch Mutationen oder epigenetische Fehlregulation Störungen auf, können schwere Erkrankungen wie Krebs die Folge sein.
Die am Sonderforschungsbereich beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen den Wnt-Signalweg mithilfe biochemischer, biophysikalischer, genetischer und mathematischer Ansätze. Nachdem sie sich in der ersten Förderperiode vor allem mit Mechanismen der Übertragung von Wnt-Signalen befasst haben, wollen die Heidelberger Lebenswissenschaftler die gewonnenen Erkenntnisse in einen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang während der Organentwicklung und bei der Entstehung von Krankheiten bringen. In der Rhein-Neckar-Region vorhandene Technologie-Infrastrukturen in den Bereichen der Genom-Editierung und CRISPR/Cas, hochauflösende Proteomik und quantitative Mikroskopie unterstützen die Forscherinnen und Forscher des SFB 1324 bei ihrer Arbeit.