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Leben mit Krebs - was ist bei einem Port zu beachten?

Eine Person mit einem medizinischen Zugang auf der Brust trägt ein lila Oberteil und ist mit einer Decke zugedeckt. Sie scheint sich in einer medizinischen Umgebung zu befinden und ist möglicherweise in Behandlung. Ihre Gedanken scheinen nachdenklich oder ernst zu sein.

Mit einem Portkatheter oder kurz "Port" können Krebsmedikamente wie z.B. eine Chemotherapie direkt in die Blutbahn geleitet, oder auch Blutproben entnommen werden. Der Vorteil: Die Ärztinnen und Ärzte müssen nicht für jede Infusion oder Medikamentengabe eine Vene anstechen. Das kann zum einen manchmal schmerzhaft sein, zum anderen erhöht dieses Vorgehen das Risiko für Venenentzündungen. Infolgedessen wird es immer schwieriger, über die Vene einen Zugang zu legen. Zudem kann ein Port dazu beitragen, Krebserkrankten einen mobilen und aktiven Alltag zu ermöglichen. Antworten auf vier häufige Fragen zum Port liefert der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Wie wird ein Port gelegt? 

Ein Port wird mit einer kleinen Operation unter der Haut eingesetzt – üblicherweise im Brustbereich am Übergang zum Arm. Falls dies nicht möglich ist, zum Beispiel wegen einer vorherigen Operation, kann zum Beispiel auf die Leiste, unter die Achsel, in die Ellenbeuge oder in Einzelfällen auch hinter der Schulter ausgewichen werden. Allerdings sind mögliche Druckbeschwerden oder Einschränkungen der Beweglichkeit zu berücksichtigen. Die Portimplantation ist in der Regel ein ambulanter Eingriff mit örtlicher Betäubung, der 15 bis 30 Minuten dauert. 

Kann es zu Problemen kommen?

Das Hauptrisiko für Portträger ist eine Infektion – mit Fieber, Schüttelfrost, Rötung um den Port, Schmerzen und Schwellung. Hier kann im schlimmsten Fall eine Sepsis drohen, früher auch Blutvergiftung genannt. Auslöser sind meist auf der Haut lebende Bakterien. „Je nach Studie tritt diese Komplikation bei 0,8 bis zu 7,5 Prozent aller Port-Implantate auf und macht in den meisten Fällen eine Portentfernung notwendig. Manchmal kann dies durch eine Antibiotika-Therapie verhindert werden. Onkologische Pflegekräfte, Ärzte oder Ärztinnen kümmern sich um die Pflege des Ports und achten auf die notwendige Hygiene“, erläutert Annette Cicero, als Fachärztin für Viszeralchirurgie beim Krebsinformationsdienst tätig. Telefonisch (0800 - 420 30 40) und per E-Mail (krebsinformationsdienst(at)dkfz.de) können sich Krebserkrankte und Angehörige täglich, kostenlos und zu allen Fragen rund um Krebs an die Ärztinnen und Ärzte des Krebsinformationsdienst wenden. Speziell zum Thema Port gibt es weitere Informationen auf der Website des Krebsinformationsdienstes und auf YouTube gibt es hier ein Video.  

Häufig bilden sich zudem Blutgerinnsel im Blutgefäß (Thrombose um den Katheter). Meist tritt dies ohne Beschwerden auf und der Port kann weiter genutzt werden. Verursacht die Thrombose jedoch Schmerzen, eine Schwellung im Arm oder treten Symptome einer Lungenembolie auf, wie Atemnot, Brustschmerz oder Herzrasen, sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen. 

Gelangt ein Teil der Infusion versehentlich ins Gewebe um den Port, kann es zu einer Entzündungsreaktion kommen. Oft sind abschwellende Maßnahmen ausreichend, es kann aber auch ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Bei mechanischen Problemen, zum Beispiel wenn der Katheter abknickt, kontrollieren die Ärzte mithilfe bildgebender Verfahren zunächst die Lage des Portsystems, bevor sie entscheiden, wie die Lage am besten korrigiert werden kann. Ein verstopfter Katheter lässt sich in einigen Fällen mittels einer Injektion mit Medikamenten auflösen.

Was ist mit Sport und Wellness?

Viele Sportarten sind mit einem Port problemlos möglich. Die behandelnden Ärzte und Ärztinnen besprechen mit Betroffenen, welchen Sport sie ausüben können. Zum Beispiel sollte ein Schlag oder Stoß auf den Port vermieden werden. Schwimmen stellt nach Abheilung kein Problem dar. Saunabesuche sind mit einem Port prinzipiell möglich, es empfiehlt sich aber auch hier die ärztliche Beratung. Bei Massagen ist darauf zu achten, die direkte Umgebung des Ports sowie des Katheters auszusparen.

Kann ich mit Port verreisen?

Wer eine Flugreise plant, sollte sicherheitshalber einen Implantatausweis („Port-Pass“) mit sich führen, auch wenn die Kontrollsysteme meistens nicht auf die kleine Menge Metall des Ports reagieren. Der Port-Pass wird in der Regel durch die Klinik ausgehändigt, in der der Port implantiert wird. Alternativ können aber auch andere behandelnde Ärzte eine Bescheinigung dazu ausstellen. Er enthält wichtige Informationen, wie zum Beispiel Herstellerfirma und Modell, die Implantatstelle sowie die MRT-Tauglichkeit. Daher ist es ratsam, diesen immer bei sich zu tragen – auch für Kontrolltermine, Notfallsituationen und bei Arztwechsel.

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Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

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