Wie wird ein Port gelegt?
Ein Port wird mit einer kleinen Operation unter der Haut eingesetzt – üblicherweise im Brustbereich am Übergang zum Arm. Falls dies nicht möglich ist, zum Beispiel wegen einer vorherigen Operation, kann zum Beispiel auf die Leiste, unter die Achsel, in die Ellenbeuge oder in Einzelfällen auch hinter der Schulter ausgewichen werden. Allerdings sind mögliche Druckbeschwerden oder Einschränkungen der Beweglichkeit zu berücksichtigen. Die Portimplantation ist in der Regel ein ambulanter Eingriff mit örtlicher Betäubung, der 15 bis 30 Minuten dauert.
Kann es zu Problemen kommen?
Das Hauptrisiko für Portträger ist eine Infektion – mit Fieber, Schüttelfrost, Rötung um den Port, Schmerzen und Schwellung. Hier kann im schlimmsten Fall eine Sepsis drohen, früher auch Blutvergiftung genannt. Auslöser sind meist auf der Haut lebende Bakterien. „Je nach Studie tritt diese Komplikation bei 0,8 bis zu 7,5 Prozent aller Port-Implantate auf und macht in den meisten Fällen eine Portentfernung notwendig. Manchmal kann dies durch eine Antibiotika-Therapie verhindert werden. Onkologische Pflegekräfte, Ärzte oder Ärztinnen kümmern sich um die Pflege des Ports und achten auf die notwendige Hygiene“, erläutert Annette Cicero, als Fachärztin für Viszeralchirurgie beim Krebsinformationsdienst tätig. Telefonisch (0800 - 420 30 40) und per E-Mail (krebsinformationsdienst(at)dkfz.de) können sich Krebserkrankte und Angehörige täglich, kostenlos und zu allen Fragen rund um Krebs an die Ärztinnen und Ärzte des Krebsinformationsdienst wenden. Speziell zum Thema Port gibt es weitere Informationen auf der Website des Krebsinformationsdienstes und auf YouTube gibt es hier ein Video.
Häufig bilden sich zudem Blutgerinnsel im Blutgefäß (Thrombose um den Katheter). Meist tritt dies ohne Beschwerden auf und der Port kann weiter genutzt werden. Verursacht die Thrombose jedoch Schmerzen, eine Schwellung im Arm oder treten Symptome einer Lungenembolie auf, wie Atemnot, Brustschmerz oder Herzrasen, sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen.
Gelangt ein Teil der Infusion versehentlich ins Gewebe um den Port, kann es zu einer Entzündungsreaktion kommen. Oft sind abschwellende Maßnahmen ausreichend, es kann aber auch ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Bei mechanischen Problemen, zum Beispiel wenn der Katheter abknickt, kontrollieren die Ärzte mithilfe bildgebender Verfahren zunächst die Lage des Portsystems, bevor sie entscheiden, wie die Lage am besten korrigiert werden kann. Ein verstopfter Katheter lässt sich in einigen Fällen mittels einer Injektion mit Medikamenten auflösen.
Was ist mit Sport und Wellness?
Viele Sportarten sind mit einem Port problemlos möglich. Die behandelnden Ärzte und Ärztinnen besprechen mit Betroffenen, welchen Sport sie ausüben können. Zum Beispiel sollte ein Schlag oder Stoß auf den Port vermieden werden. Schwimmen stellt nach Abheilung kein Problem dar. Saunabesuche sind mit einem Port prinzipiell möglich, es empfiehlt sich aber auch hier die ärztliche Beratung. Bei Massagen ist darauf zu achten, die direkte Umgebung des Ports sowie des Katheters auszusparen.
Kann ich mit Port verreisen?
Wer eine Flugreise plant, sollte sicherheitshalber einen Implantatausweis („Port-Pass“) mit sich führen, auch wenn die Kontrollsysteme meistens nicht auf die kleine Menge Metall des Ports reagieren. Der Port-Pass wird in der Regel durch die Klinik ausgehändigt, in der der Port implantiert wird. Alternativ können aber auch andere behandelnde Ärzte eine Bescheinigung dazu ausstellen. Er enthält wichtige Informationen, wie zum Beispiel Herstellerfirma und Modell, die Implantatstelle sowie die MRT-Tauglichkeit. Daher ist es ratsam, diesen immer bei sich zu tragen – auch für Kontrolltermine, Notfallsituationen und bei Arztwechsel.