„Von der Forschung und den bahnbrechenden Erkenntnissen von Harald zur Hausen profitieren viele Millionen Menschen rund um den Globus. Durch sein langjähriges Wirken in unserer Stadt hat er Heidelberg zum deutschen Vorreiter in der Krebsforschung gemacht. Harald zur Hausen ist in der ganzen Welt ein herausragender Repräsentant des Forschungs- und Wissenschaftsstandortes Heidelberg“, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner bei der Bekanntgabe der Auszeichnung am 9. Oktober 2017.
Zur Hausen entwickelte von 1983 bis 2003 als Vorsitzender und wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes das DKFZ zu einem weltweit renommierten Forschungszentrum. In den 80er Jahren erkannte er, dass Gebärmutterhalskrebs durch Virusinfektionen ausgelöst wird. Seine Forschung hat es ermöglicht, einen Impfstoff gegen eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen zu entwickeln – die erste gezielte Impfung gegen eine Krebsart.
Für seine wegweisende Forschung erhielt er 2008 den Nobelpreis für Medizin. Zur Hausen brachte zudem das 2004 gegründete Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) – ein Kooperationsprojekt von DKFZ, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberger Thoraxklinik und Deutscher Krebshilfe – maßgeblich mit auf den Weg. Der 81-Jährige ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Preise.
Harald zur Hausen wurde 1936 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte Medizin an den Universitäten Bonn, Hamburg und Düsseldorf, wo er auch promovierte. Er arbeitete am Institut für Hygiene und Mikrobiologie in Düsseldorf und am Children's Hospital in Philadelphia, war Oberassistent am Institut für Virologie der Universität Würzburg und leitete als Professor und Gründungsdirektor das Institut für Virologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1977 wurde er auf den Lehrstuhl für Virologie an die Universität Freiburg berufen, ehe er 1983 nach Heidelberg an das DKFZ wechselte.
Höchste Auszeichnung der Stadt Heidelberg
Das Ehrenbürgerrecht wird seit 1819 verliehen. Geehrt werden Personen, „die sich in hervorragender und beispielhafter Weise um ihre Mitmenschen, um das Gemeinwohl, um unsere Stadt und ihr Ansehen verdient gemacht haben“. Die Auszeichnung ist nicht auf Heidelberger Bürger beschränkt. Die Entscheidung trifft der Gemeinderat mit Zweidrittelmehrheit. Zuletzt wurde 2012 die langjährige Oberbürgermeisterin Beate Weber-Schuerholz geehrt. Sie ist die einzig lebende Ehrenbürgerin.