Metabolischer Crosstalk bei Krebserkrankungen

  • Funktionelle und Strukturelle Genomforschung
Prof. Dr. Christiane Opitz

Prof. Dr. Christiane Opitz

Metabolische Veränderungen können Krebsentstehung fördern. Ein Tryptophan-Stoffwechselweg kann den Dioxin-Rezeptor aktivieren, was Invasivität und Klonogenität von Hirntumorzellen steigert. Die genauen Signalwege sind unzureichend erforscht. Künftig sollen Tryptophan- und Nicotinamid-Stoffwechselwege untersucht, Biomarker identifiziert und Inhibitoren für u.a. relevante Enzyme entwickelt werden. Ziel ist ein besseres Verständnis dieser Stoffwechselwege zur gezielten Krebstherapie.

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Unsere Forschung

Tryptophan-Metabolite aktivieren den Dioxin-Rezeptor, was zu einer Steigerung der Invasivität und Klonogenität von Hirntumorzellen und vermehrter Bildung von Hirntumoren führt. Obwohl die Rolle des Dioxin-Rezeptors in der Krebsbiologie gut etabliert ist, sind die durch den Dioxin-Rezeptor aktivierten Signalwege, die die Krebsentstehung fördern, unzureichend erforscht. Da bisher kein in der Krebsbiologie relevanter endogener Ligand des Dioxin-Rezeptors identifiziert wurde, sind insbesondere die Signalwege, die durch solch einen körpereigenen Liganden aktiviert werden, unbekannt. Da sich verschiedene Liganden des Dioxin-Rezeptors in ihrer biologischen Wirkung unterscheiden, ist davon auszugehen, dass Tryptophan-Metabolite andere Signalwege aktivieren als gut erforschte exogene Liganden wie Dioxin. Unsere Arbeit legt nahe, dass die Hemmung des Dioxin-Rezeptors ein neuer Ansatz für die Krebstherapie ist. Wir erwarten, dass das Verständnis der dem Dioxin-Rezeptor nachgeschalteten Tumor-fördernden Signalwege zur Identifizierung spezifischerer therapeutischer Ziele für die Tumorbehandlung führen wird.

In Zukunft möchten wir die Signalwege, die durch den Abbau von Tryptophan in Hirntumorzellen aktiviert werden, identifizieren. Konkret werden wir die Signalwege, die der endogenen Dioxin-Rezeptor-Aktivierung nachgeschaltet sind und die Signalwege, die durch Tryptophan-Mangel aktiviert werden, untersuchen. Darüber hinaus wollen wir unsere Expertise bei der Untersuchung des Krebsstoffwechsels für die Analyse des Nicotinamid-Metabolismus in Hirntumoren nutzen. Vorläufige Ergebnisse weisen darauf hin, dass mehrere Enzyme, die im Nicotinamid-Stoffwechsel beteiligt sind, in Hirntumoren überexprimiert werden. Mit Hilfe zielgerichteter Metabolomics-Analysen und bioinformatischer Ansätze wollen wir die Rolle des Nicotinamid-Stoffwechsels in Hirntumoren verstehen. Falls sich der Nicotinamid-Stoffwechsel als relevant für den malignen Phänotyp oder die Therapieresistenz von Hirntumoren herausstellt, werden wir ein Screening auf niedermolekulare Wirkstoffe durchführen, um Inhibitoren der jeweiligen Enzyme zu identifizieren. Darüber hinaus werden wir Nicotinamid in biologischen Flüssigkeiten von Hirntumorpatienten messen und mit der Aktivität der jeweiligen Enzyme im Tumorgewebe korrelieren mit dem Ziel, Biomarker für die Aktivität des Nicotinamid-Stoffwechsels für zukünftige Stratifizierung von Patienten zur Behandlung mit Inhibitoren dieses Stoffwechselweges zu identifizieren. Zudem werden wir mittels „Metabolic Flux Analysen“ den Tryptophan- und Nicotinamid-Stoffwechsel modellieren.

Unsere Mitarbeitende

Unser Team zeichnet sich durch klare Arbeitsteilung und enge Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg aus. Diese Struktur ermöglicht effizientes Arbeiten und einen erfolgreichen Austausch zwischen Theorie und Praxis.

Geleitet wird die Abteilung von Prof. Dr. Opitz, unterstützt in organisatorischen Belangen von Frau Flörchinger. Gemeinsam koordinieren sie sämtliche Projekte und Abläufe.

Dr. Prentzell übernimmt eine Schlüsselrolle in der Betreuung und Umsetzung laborbezogener Projekte. Als Vertreterin von Prof. Dr. Opitz fungiert sie zudem als Bindeglied zwischen den verschiedenen Arbeitsbereichen.

Ein weiteres zentrales Standbein ist unser Bioinformatik-Team unter der Leitung von Dr. Sadik, ergänzt durch unsere Doktorandin Manar Abdalazem. Gemeinsam entwickeln sie datenbasierte Modelle, die direkt in experimentelle Forschung einfließen. Unsere Doktorandin Ivana Karabogdan nutzt ebenfalls computerbasierte Ansätze, mit Fokus auf Strukturanalysen.

Hochqualifizierte Scientists und Postdocs bringen mit ihren unterschiedlichen Hintergründen wertvolle Impulse. Besonders hervorzuheben ist Dr. Panitz, die als Clinician Scientist klinische und wissenschaftliche Expertise vereint. Dr. Holfelder, Dr. Saharuka und Dr. Henneberg bereichern als motivierte Nachwuchswissenschaftlerinnen unsere Projekte maßgeblich.

Für einen reibungslosen Laboralltag sorgen unsere technischen Assistentinnen Bianca Berdel und Lara Eckhardt. Sie gewährleisten eine funktionierende Infrastruktur und unterstützen aktiv unsere Forschung. Komplettiert wird das Team durch unsere engagierte Auszubildende Mia Elsesser.

Die praktische Umsetzung vieler Forschungsprojekte liegt in den Händen unserer PhD-Studierenden: Francisco Yanqui Rivera, Sophie Seifert, Deepak Sayeeram, Livnat Barski und Tim Kühn. Sie sind ein zentraler Motor unseres wissenschaftlichen Fortschritts.

Zahlreiche Studierende haben unser Team über die Jahre bereichert – durch ihre Projektbeiträge und ihr Engagement im Laboralltag haben sie sowohl unsere Forschung als auch das kollegiale Miteinander entscheidend geprägt.

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    Prof. Dr. Christiane Opitz

    Division Head

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    Dr. Mirja Tamara Prentzell

    Deputy Division Head

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    Beate Flörchinger

    Office Management

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    Dr. Ahmed Sadik

    Bioinformatics Scientist

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    Dr. Verena Panitz

    Clinician Scientist

Ausgewählte Publikationen

2024 - bioRxiv 2023.01.16.523931
2023 - Biochem Pharmacol. 2023 Oct;216:115798
2021 - Theranostics. 3;11(19):9217-9233
2021 - Cell, Jan 18:S0092-8674(20)31694-9
2020 - Cell. 2020 Aug 17:S0092-8674(20)30946-6
2011 - Nature . 2011 Oct 5;478(7368):197-203

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