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Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Unfreiwillige Helfer

Blutgefäße spielen bei einer Krebserkrankung eine wichtige Rolle: Sie ermöglichen es den Tumoren, zu wachsen und sich im Körper auszubreiten.

Wachstum

© Adobe Stock/Juan Gärtner

Tumorzellen wachsen schnell und teilen sich oft. Möglich ist das nur, wenn sie über ausreichende Mengen an Nährstoffen und Sauerstoff verfügen. Ab etwa einem Millimeter Durchmesser ist ein Tumor deshalb darauf angewiesen, dass ihn Blutgefäße mit allem versorgen, was er benötigt. Die Tumorzellen setzen dann spezielle Wachstumsfaktoren frei, mit denen sie Blutgefäße dazu anregen, in den Tumor hineinzuwachsen. Krebsforscher versuchen schon seit längerer Zeit, die Abhängigkeit der Tumoren von Blutgefäßen für neue Therapien auszunutzen. So kam 2005 ein Wirkstoff auf den Markt, der das Wachstumssignal des Tumors an die Blutgefäßzellen abfangen soll – seine Wirksamkeit ist allerdings begrenzt. Die Suche nach neuen Substanzen wird deshalb weltweit fortgesetzt.

Ausbreitung

Bösartige Tumoren wachsen nicht nur aggressiv in benachbartes Gewebe, sie bilden häufig auch Absiedlungen in entfernten Körperregionen, etwa in der Lunge, der Leber oder im Gehirn. Diese Metastasen stellen für die Betroffenen meist eine größere Gefahr dar als der ursprüngliche Tumor. Um sich über längere Distanzen ausbreiten zu können, sind die Krebszellen auf Blutgefäße oder das Lymphsystem angewiesen. Doch der Transport im Blutstrom ist für die Krebszellen mit Herausforderungen verbunden: Sie müssen zunächst die Gefäßwand durchdringen, dann die starke Strömung in der Blutbahn überstehen und schließlich an einer geeigneten Stelle andocken, um das Gefäßinnere wieder zu verlassen. All das setzt spezielle Anpassungen der Krebszellen voraus. Die molekularen Schalter und Signale, die Krebszellen für diese Zwecke nutzen, stellen potenzielle Angriffsziele für eine Therapie dar, die verhindern soll, dass sich Metastasen bilden. Gelingt es beispielsweise, das Andocken der Krebszellen an die Gefäßwand zu blockieren, können diese den Blutstrom nicht verlassen und sich somit auch nicht in einem anderen Organ festsetzen.

Blutgefäße beeinflussen nicht nur den Verlauf einer Tumorerkrankung, sie sind auch an zahlreichen weiteren Krankheitsprozessen maßgeblich beteiligt und steuern zudem die Entwicklung der Organe mit. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wird deshalb in den kommenden vier Jahren den Sonderforschungsbereich „Vaskuläre Kontrolle der Organfunktion“ mit etwa 10 Millionen Euro fördern. Neben Wissenschaftlern der Universität Heidelberg werden an dem Verbund auch mehrere Forschergruppen des DKFZ sowie Teams aus Bad Nauheim, Berlin, Frankfurt, München und Münster mitwirken. Sprecher des Konsortiums ist Hellmut Augustin. Er ist an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg tätig und leitet im DKFZ die Abteilung für Vaskuläre Onkologie und Metastasierung.

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