Auch international vernetzt
Der Blick über den eigenen Tellerrand lohnt sich: Um seine Angebote weiterzuentwickeln, tauscht sich der Krebsinformationsdienst (KID) regelmäßig mit Organisationen aus, die im Ausland Patienteninformationen zu Krebs anbieten.
Auch wenn die Informations- und Unterstützungsangebote für Krebspatienten von Land zu Land sehr unterschiedlich sind, alle Anbieter, mit denen sich der KID in der International Cancer Information Service Group (ICISG) zusammengeschlossen hat, verfolgen ein gemeinsames Ziel: Sie möchten für Patienten, Angehörige und Interessierte leicht zugängliche und vor allem wissenschaftlich fundierte Angebote bereitstellen. Diese sollen dabei helfen, gut informierte Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Früherkennung, Diagnostik oder Therapie geht. Auch sollen Betroffene bestmöglich bei der Krankheitsbewältigung unterstützt werden. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit innerhalb des Dachverbandes ist der gegenseitige Verweis auf die Partnerorganisationen. So stellt der Krebsinformationsdienst Ratsuchenden Kontaktdaten von geeigneten Anlaufstellen in ihrem Heimatland zur Verfügung. Das können zum Beispiel im Ausland lebende Deutsche sein, die einen Ansprechpartner für eine Therapie suchen. Auch in Deutschland lebende Angehörige mit Migrationshintergrund kontaktieren den KID, um Informationen für Krebspatienten im Herkunftsland einzuholen. Die Krebsinformationsdienste tauschen sich regelmäßig über neue Entwicklungen, innovative Projekte und Best-Practice-Beispiele aus – was letztlich allen Partnern dabei hilft, ihre Beratungsangebote zu verbessern. Ein wichtiger Punkt sind dabei gemeinsame Qualitätsstandards. Zudem können neue Informationsdienste in ihren Aufbaujahren von den Erfahrungen schon länger bestehender Institutionen profitieren. Auch hinsichtlich der Bewerbung der Informationsangebote liefert der Blick auf Dienste, die erfolgreiche Marketing-Konzepte etabliert haben, wertvolle Anregungen. Wie lassen sich zum Beispiel Nutzergruppen ansprechen, die die Angebote bislang nur wenig nutzen? In manchen Bereichen verfolgen die Krebsinformationsdienste unterschiedliche Ansätze – beispielsweise im Umgang mit Inhalten, die die Nutzer selbst generieren. So bieten einige Dienste eigene Online-Plattformen an, um die Erfahrung und Unterstützung anderer Patienten für neu diagnostizierte Krebspatienten in einem geschützten Rahmen zugänglich zu machen. Eine Reihe von Partnerorganisationen ist zudem in angrenzenden Tätigkeitsfeldern aktiv. Sie bieten zum Beispiel psychosoziale Beratung an. „Der internationale Austausch ist ein Geben und Nehmen, bei dem alle Beteiligten profitieren – das macht ihn auch für uns so wertvoll“, so Susanne Weg-Remers, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes. „Klar ist aber auch, dass sich nicht alles 1:1 übertragen lässt, dafür sind die Gegebenheiten, auch gesundheitspolitisch, in den Ländern einfach zu unterschiedlich.“