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Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Die Fett-Zellen und der Krebs

Die Experten sind sich einig: Übergewicht ist ein ernstzunehmender Risikofaktor für Krebs. Besonders das Bauchfett übernimmt dabei eine unheilvolle Rolle. Es setzt Stoffwechselprozesse in Gang, die Krebs begünstigen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat jüngst den krebsfördernden Einfluss von Übergewicht neu bewertet. Maßgeblich daran beteiligt war Rudolf Kaaks vom Deutschen Krebsforschungszentrum.

1. Welchen Einfluss hat Übergewicht auf das Krebsrisiko?

Wie sich das Fett im Körper verteilt

Wie sich das Fett im Körper verteilt: MRT-Aufnahmen zeigen neben dem subkutanen Fett unter der Haut (rot) und dem koronaren Fett im Bereich des Herzens (gelb) auch das aus Sicht der Forscher besonders problematische viszerale Fett, das zwischen den Organen liegt (grün).
© DKFZ/Diana Nabers

Übergewicht spielt nicht bei allen Krebsarten die gleiche Rolle. Bei Gebärmutter- und Nierenkrebs ist fast die Hälfte aller Fälle durch Adipositas bedingt, bei Brust- oder Darmkrebs liegt dieser Anteil bei etwa 15 bis 20 Prozent. Einen gesicherten Zusammenhang konnten die Wissenschaftler für insgesamt 13 Krebsarten nachweisen, darunter Darmkrebs, Brustkrebs nach den Wechseljahren sowie Krebs der Speiseröhre. Mit einer Gewichtszunahme um 5 BMI-Einheiten steigt beispielsweise das Risiko, an Adenokarzinomen der Speiseröhre zu erkranken, um 50 Prozent. „Insgesamt weisen die Daten der von uns ausgewerteten Studien auf einen Zusammenhang von Dosis und Wirkung: Je stärker ausgeprägt die Fettleibigkeit, desto höher das Krebsrisiko“, fasst Kaaks die Ergebnisse zusammen. Experten schätzen, dass Übergewicht in den wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern für mindestens fünf Prozent aller Krebsfälle verantwortlich ist.

2. Welchen biologischen Zusammenhang gibt es zwischen Übergewicht und Krebs?

Laut Kaaks gibt es deutliche Hinweise darauf, dass veränderte Hormonspiegel sowie Entzündungsbotenstoffe Krebs begünstigen. Insbesondere dem Fettgewebe selbst kommt dabei eine aktive Rolle zu – zum Beispiel, indem es Hormone ausschüttet. Diese regulieren unter anderem das Sättigungsgefühl und den Fettstoffwechsel, sie können aber auch wachstumsfördernd wirken. Da das Fettgewebe bei Übergewichtigen größere Mengen bestimmter Hormone ausschüttet, erhalten Tumorzellen vermutlich auch ein stärkeres Signal, zu wachsen. Die Wissenschaftler betrachten Fettleibigkeit zudem als eine Art chronisch- entzündlichen Zustand. Immunzellen wandern in großer Zahl in das Fettgewebe ein, geben entzündungsfördernde Botenstoffe ab und begünstigen damit wahrscheinlich die Entstehung von Krebs. Neuere Ergebnisse lassen außerdem darauf schließen, dass Brustkrebszellen ihre Energie zumindest teilweise aus Fettzellen in der unmittelbaren Nachbarschaft beziehen und dadurch besser wachsen können.

3. Wann gilt ein Mensch als übergewichtig?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Übergewicht über den sogenannten Body Mass Index (BMI). Der BMI errechnet sich aus dem Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße im Quadrat. Personen mit einem BMI von mehr als 25 sind übergewichtig, ab einem BMI von 30 spricht man von Fettleibigkeit oder Adipositas. Beispielsweise hat eine Frau, die 1,65 m groß ist und 72 kg wiegt, einen BMI von 26,4 und ist damit übergewichtig. Der BMI eines 1,80 m großen Mannes mit 100 kg beträgt 30,9 – er gilt bereits als fettleibig. Weltweit ist die Zahl übergewichtiger Menschen in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Heute sind deutlich mehr Menschen fettleibig als untergewichtig. In Deutschland haben unter den Erwachsenen derzeit etwa jede zweite Frau und sogar zwei von drei Männern einen BMI von über 25.

4. Ist der Body Mass Index ein gutes Maß für das individuelle Krebsrisiko?

Für ihre aktuelle Bewertung greifen die Forscher der IARC vor allem aus pragmatischen Gründen auf den Body Mass Index zurück. „Die allermeisten Studien, die wir ausgewertet haben, bezogen sich auf den BMI, sodass wir diesen Wert verwenden mussten, um die Arbeiten miteinander vergleichen zu können“, erzählt Kaaks. Die Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass insbesondere das zwischen den Organen liegende Bauchfett, das sogenannte viszerale Fett, zum Krebsrisiko beiträgt. „Speziell bei Männern ist Übergewicht ja fast immer mit Bauchfett gleichzusetzen“, erklärt Kaaks. „Insofern ist der BMI ein ganz brauchbarer Indikator“. Dass das Verhältnis aus Gewicht und Größe allerdings in seltenen Fällen auch in die Irre führen kann, zeigt das Beispiel eines Spitzensportlers: Der frühere Ruderweltmeisters Marcel Hacker ist 1,96 m groß und wiegt 102 kg. Mit einem BMI von 26,6 ist er nach der Definition der WHO leicht übergewichtig. Der Körperfettanteil des Athleten ist jedoch mit etwa 10 Prozent sehr niedrig und lässt nicht auf ein erhöhtes Krebsrisiko schließen. Umgekehrt bedeutet aber auch ein niedriger BMI keine automatische Entwarnung. „Auch relativ schlanke Personen, die sich wenig bewegen, können zu viel viszerales Fett angesammelt und dadurch ein erhöhtes Krebsrisiko haben“, warnt Kaaks.

// Frank Bernard

Zur Person

Rudolf Kaaks leitet im DKFZ die Abteilung Epidemiologie von Krebserkrankungen, die unter anderem die 1994 gestartete Studie „Gesundheit, Ernährung, Krebs“ (EPIC-Heidelberg) mit etwa 25.000 Teilnehmern durchführt. Diese ist Teil der europäischen Langzeitstudie EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition). Mit fast 520.000 Teilnehmern zählt EPIC zu den größten Studien ihrer Art weltweit.

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