Experimente
... zum Nachmachen. Die Versuche bitte nur unter Aufsicht von Erwachsenen durchführen.
1. Pustende Hefe
Hefe wird, ähnlich wie Backpulver, oft zum Backen verwendet. Im Gegensatz zum mausetoten Backpulver sind Hefen winzige lebendige Pilze. Diese Mini-Lebewesen lassen nicht nur Brotteig aufgehen, sie können auch einen Luftballon aufpusten!
Um es der Hefe etwas leichter zu machen, pustet ihr zuerst den Luftballon ein paarmal auf und lasst die Luft jeweils wieder heraus. Füllt dann die Flasche zur Hälfte mit warmem Wasser und gebt Hefe und Zucker dazu. Schwenkt nun die Flasche für einige Sekunden, damit sich alles gut im Wasser verteilt. Jetzt könnt ihr den Ballon über den Flaschenhals stülpen. Stellt die Flasche an einen warmen Ort und wartet ab. Nach etwa 20 Minuten sollte der Ballon schon deutlich größer geworden sein.
Warum ist das so?
Menschen, Tiere und auch Hefen verwandeln Nahrung in Energie. Mit dieser Energie können sie dann zum Beispiel wachsen. Oder Fahrrad fahren. Auch Denken kostet Energie. In diesem Experiment „essen“ die winzigen Hefezellen den Zucker. Sie zerlegen die großen Zuckermoleküle und nutzen die Energie, die darin steckt. Als Abfallprodukt dieses „Energieverbrauchs“ entsteht in der Hefe unter anderem Kohlendioxid – auch wir atmen es bei jedem Atemzug aus. Das Gas benötigt Platz und strömt in den Luftballon. Je länger man wartet, desto mehr Zucker wandeln die Hefen um. Es entsteht mehr Gas und der Luftballon wird größer.
2. Feuer löschen mit Backpulver
Backpulver ist ein wichtiger Bestandteil vieler Kuchenrezepte. Es bewirkt, dass der Kuchen im Ofen aufgeht und schön fluffig wird. Backpulver kann aber auch Feuer löschen!
Zuerst schüttet ihr das Backpulver in das Gefäß. Zündet dann das Teelicht an und stellt es vorsichtig auf das Backpulver. Das Licht sollte jetzt munter brennen. Dann gießt ihr vorsichtig am Rand etwas Wasser in das Gefäß; das Backpulver beginnt ein wenig zu schäumen. Nach einigen Sekunden geht das Teelicht ganz von selbst aus.
Warum ist das so?
So wie der Mensch Sauerstoff zum Atmen benötigt, braucht ein Teelicht Sauerstoff zum Brennen. Wasser startet im Backpulver eine chemische Reaktion, bei der Kohlendioxid entsteht. Dieses Gas ist schwerer als Sauerstoff und sammelt sich im unteren Teil des Gefäßes. Es verdrängt den Sauerstoff um das Teelicht herum und die Flamme erlischt.
3. Eigene DNA sichtbar machen
Der Bauplan eines Lebewesens steckt in seiner DNA – das ist die englische Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure. Und die steckt wiederum im Kern jeder einzelnen Zelle. Nur rote Blutkörperchen kommen ohne Erbgut aus. Über 6 Milliarden DNA-Bausteine müssen in einem menschlichen Zellkern Platz finden. Nebeneinander aufgereiht würden sie einen etwa zwei Meter langen Faden bilden. Für alle Zellen des Körpers zusammen ergibt das einen DNA-Faden, der unvorstellbare 150 Milliarden Kilometer lang wäre. Einen winzigen Teil davon könnt ihr euch am Ende des Versuchs anschauen.
Bevor es losgeht: Der Brennspiritus muss für das Experiment eiskalt sein. Legt ihn deshalb ein paar Stunden in ein Gefrierfach. Und bitte möglichst eine Stunde vor dem Experiment nichts essen oder trinken.
Füllt das Trinkglas zur Hälfte mit Wasser und gebt das Salz hinzu. Verrührt das Salz solange, bis es sich komplett gelöst hat. Sammelt nun Spucke im Mund und kaut ordentlich auf der Innenseite der Wangen herum. Nehmt einen Schluck vom Salzwasser und spült den Mund gut damit aus. Spuckt dann so viel von der Flüssigkeit in das Schnapsglas, bis es ungefähr zur Hälfte gefüllt ist. Dann einen kleinen Tropfen Spülmittel dazu geben und das Ganze kurz umrühren. Nun kommt der Brennspiritus zum Einsatz: Lasst ihn langsam am Rand in das Glas laufen, bis es fast voll ist.
Ihr werdet sehen, dass zwei Schichten entstehen. An der Grenze der beiden Schichten bilden sich langsam Bläschen. Außerdem entstehen weiße, schleimige Fäden – und das ist tatsächlich eure eigene DNA!
Warum ist das so?
Durch das Kauen auf der Wangeninnenseite lösen sich Zellen aus der Mundschleimhaut. Salz und Spülmittel zerstören die Hüllen von Zelle und Zellkern und setzen dadurch deren Inhalt frei – also auch die DNA. DNA ist in Wasser löslich und in diesem Zustand unsichtbar. Salz und Alkohol führen dann dazu, dass die DNA ausflockt. Sie ist nun nicht mehr gelöst und wird als weißes Knäuel oder Fäden sichtbar.
Text: Julia Ohmes